SVP verteidigt Kampagne mit Messerattacke auf Kinder
Es sei völlig legitim, die jüngste Messerattacke in Zürich für die eigene Kampagne zu thematisieren, sagt der SVP-Asyl-Chef nach Kritik aus anderen Parteien.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich hat ein 23-jähriger Chinese Kinder mit einem Messer angegriffen.
- Die SVP benutzte den Fall umgehend als Sujet für ihre Kampagne.
- SVP-Asylchef Pascal Schmid kontert die Vorwürfe, dass dies ekelhaft sei .
Die Hintergründe des Messerangriffs auf eine Gruppe Hort-Kinder in Zürich sind noch nicht geklärt. Derweil sorgt aber ein anderer Aspekt in Bundesbern für Aufregung: Die SVP nahm den Fall flugs zum Anlass, Werbung für ihre Grenzschutz-Initiative zu machen: «23-jähriger Chinese greift Kinder in Zürich an», ist da zu lesen.
Dies wiederum empörte die Präsidien anderer Parteien: «Ekelhaft» und «zynisch» sei es, auf dem Buckel der teilweise schwer verletzten Kinder Kampagne zu machen. Mitte-Präsident Gerhard Pfister strich gegenüber Nau.ch die von der SVP dafür benötigte Zeit heraus: «Bevor man den Tathergang wirklich kennt.» SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer spricht von Missbrauch der Kinder.
SVP-Schmid: «völlig legitim»
Nun wehrt sich die SVP gegen die Vorhaltungen von Mitte-Links. «Ekelhaft ist nur die Tat – man würde sich besser darüber empören», sagt der SVP-Asylchef und Nationalrat Pascal Schmid.
Zur Haltung von SP und Mitte, die Kinder in den Vordergrund zu stellen, meint er: «Man will natürlich immer von den Problemen ablenken. Man dreht den Spiess um und dann wird der Täter zum Opfer.»
Es sei Tatsache, dass die Kriminalität von Personen im Asylbereich überproportional sei. «Dass wir solche Beispiele thematisieren, ist völlig legitim», sagt Schmid zu Nau.ch.
Chinese ist wohl gar kein Asylsuchender
Dies tut die SVP regelmässig schon seit über einem Jahr unter der Rubrik «Neue Normalität». Was ihr aber auch schon einen Brief der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus eingetragen hat. Die Kampagnen-Sujets seien nicht nur rassistisch und fremdenfeindlich, sondern auch hetzerisch.
Inzwischen sind die Ermittlungen im Zürcher Fall am Laufen. Der 23-jährige Chinese war demnach Student an der Universität Zürich. Beim Motiv könnte Liebeskummer im Spiel gewesen sein. Dass Chinesen nicht gerade eine repräsentative Gruppe in Sachen Asyl und/oder Kriminalität darstellen, weiss man auch bei der SVP.
«Ob er nun im Asylbereich ist oder nicht, ist nebensächlich», meint dazu SVP-Nationalrat Pascal Schmid. «Letztlich ist es einfach wieder ein Fall von importierter Kriminalität und Gewalt.» Und damit ein Fall für die SVP-Liste im Rahmen der Kampagne für die Grenzschutz-Initiative.