Die Unterstützung für die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» sinkt laut einer Umfrage. Der Ja-Anteil beträgt noch rund 60 Prozent.
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Die Zustimmung für die Volksinitiative für mehr bezahlbare Wohnungen sinkt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zustimmung für die Initiative für mehr bezahlbare Wohnungen nimmt ab.
  • Die Befürworter sind mit 60 Prozent jedoch weiterhin in der Mehrheit.
  • Das Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Orientierung findet eine klare Mehrheit.
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Die Unterstützung für die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» schwindet, die Befürworter haben aber immer noch Vorsprung. In der am Mittwoch veröffentlichten Tamedia-Umfrage wollen 60 Prozent von 12'096 Befragten am 9. Februar ein Ja einlegen und 37 Prozent ein Nein.

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Drei Plakate fotografiert an der Medienkonferenz über die Abstimmung über die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». - Keystone

Der Ja-Anteil ist damit im Vergleich zur Umfrage vom Dezember um 3 Prozentpunkte geschrumpft, der Nein-Anteil um 5 Prozentpunkte gewachsen. 3 Prozent der Befragten machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Im Einklang mit den Parolen der Parteien wachse die Skepsis, schreiben die Autoren zur Umfrage.

Weniger Zustimmung für Volksinitiative in der Deutschschweiz

Dies gilt besonders für Wählende von SVP und FDP: 56 respektive 61 Prozent ihrer Anhänger lehnen die Volksinitiative ab. Die grösste Zustimmung findet die Initiative bei SP und Grünen mit 89 respektive 90 Prozent. Die GLP-Anhänger sagen zu 64 Prozent Ja. Mit je 50 Prozent Ja und Nein hälftig geteilt ist die CVP-Wählerschaft.

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Ein Fyler wirbt für die Ablehnung der Mieterverbandsinitiative, an einer Pressekonferenz des Nein-Komitees gegen die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». - Keystone

Der Mieterverband findet für sein Anliegen in der Westschweiz und im Tessin mehr Zustimmung als in der Deutschschweiz. Von den Deutschsprachigen sagten 56 Prozent Ja oder eher Ja zur Volksinitiative. In der Romandie liegt der Ja-Anteil dagegen bei 67 Prozent und unter den Italienischsprachigen sogar bei 69 Prozent.

Die Autoren der Umfrage erwarten zudem einen Stadt-Land-Graben. In den Städten fand die Volksinitiative 69 Prozent Zustimmung, auf dem Land dagegen nur 54 Prozent. Unter Frauen ist der Ja-Anteil mit 67 Prozent höher als unter Männern mit 52 Prozent.

Zwei Drittel für Diskriminierungsverbot

Das Verbot der Diskriminierung auf Grund der sexuellen Orientierung hingegen findet eine klare Mehrheit. Diese ist gegenüber der Dezember-Umfrage stabil geblieben. 66 Prozent wollen die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm laut der Abstimmungsumfrage von Tamedia und «20 Minuten» am 9. Februar annehmen.

30 Prozent sagten Nein, und 4 Prozent äusserten sich nicht. Bei Männern fand die Vorlage weniger Unterstützung als bei Frauen. Ältere sagten öfter Nein als Jüngere. In Städten fand die erweiterte Anti-Rassismus-Strafnorm mehr Unterstützung als auf dem Land.

Diskriminierungsverbot
Die Mehrheit der Stimmbürger in der Schweiz ist gegen Diskriminierung wegen sexueller Orientierung. Das zeigt auch die aktuelle Umfrage von Tamedia. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/MICHAEL REICHEL

Die SVP-Wählerschaft ist gemäss der Umfrage gespalten. 54 Prozent lehnen die Anti-Rassismus-Strafnorm ab – die junge SVP hat mit der EDU mit dem Referendum die Abstimmung herbeigeführt. 42 Prozent stimmten zu. Bei der SP und den Grünen findet die Vorlage mit 88 Prozent die meiste Zustimmung.

Die Umfrage wurde zwischen dem 9. und 11. Januar von der LeeWas GmbH erstellt, befragt wurden Personen in allen Sprachregionen. Der Fehlerbereich über die gesamte Stichprobe liegt bei plus/minus 1,5 Prozentpunkten.

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