Zwei Dutzend Personen wollen Amherd-Nachfolge antreten
Martin Pfister und Markus Ritter sind die offiziellen Mitte-Kandidaten für den Bundesrat. Es wurden jedoch weitaus mehr Kandidaturen eingereicht.
![Viola Amherd](https://c.nau.ch/i/qeOR33/900/viola-amherd.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Meist ist bei der Nachfolge von Viola Amherd nur von zwei Kandidaten die Rede.
- Es haben aber noch viel mehr Personen Interesse an einem Sitz im Bundesrat.
- Zum Beispiel eine Freiburger Mutter oder ein Genfer Polizeisprecher.
Nicht zwei, sondern zwei Dutzend Personen haben Interesse am frei werdenden Sitz von Bundesrätin Viola Amherd angemeldet. Wer sie sind, wird nur bekannt, wenn die Interessentinnen und Interessen selbst an die Öffentlichkeit treten.
Ist von den Bundesratswahlen am 12. März die Rede, werden meistens nur die Namen der offiziellen Mitte-Kandidaten genannt.
Es sind dies der Zuger Regierungsrat Martin Pfister und der St. Galler Nationalrat und Bauernverbandspräsident Markus Ritter. Kandidierende gibt es allerdings weit mehr.
24 Personen haben Kandidatur eingereicht
Nach Auskunft der Parlamentsdienste meldeten bisher 24 Einzelpersonen Interesse an, sich in den Bundesrat wählen zu lassen. Ob es noch mehr werden, ist offen. Kandidaturen können bis am Tag vor der Wahl, also bis zum 11. März, beim Parlament eingereicht werden.
Die Namen der Angemeldeten würden nicht öffentlich bekanntgegeben, teilte eine Sprecherin der Parlamentsdienste auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Den Kandidierenden stehe es aber frei, ihre Kandidatur selbst öffentlich zu machen. Zwei haben das getan.
Freiburgerin: «Bin sehr interessiert»
Die 42-jährige Freiburger Kleinunternehmerin Ebby Guirao wurde von Amherds Rücktritt veranlasst, sich zu bewerben: «Ich bin sehr interessiert am Posten und am Verteidigungsdepartement, das ziemlich viele Probleme hat», erzählt sie Keystone-SDA.
Sie denke, es gebe Lösungen für das Verteidigungsdepartement, und sie habe Ideen, die sie durch Akteneinsicht klären könne. Guirao möchte die Anerkennung von Frauen und Menschen mit Behinderungen bei der Ausübung von Sport verbessern. Die zweifache Mutter hat keinerlei politische Erfahrung.
Polizeisprecher will Bundesrat werden
Politisch unerfahren ist auch der 41-jährige Genfer Polizeisprecher Alexandre Brahier. Seine Lebenserfahrung könne neue Energie in die Landesregierung bringen, sagt der dreifache Vater zur Kandidatur. Er ist der Ansicht, dass die Armee jungen Menschen, die keinen Sinn im militärischen Einsatz sehen, Alternativen bieten sollte.
Eine seiner Ideen ist ein Smartphone-Warnsystem, um die Bevölkerung besser über Wichtiges zu informieren. Er plädiert zudem für einen erleichterten Zugang zu Wohneigentum und eine Verbesserung der Kaufkraft. Er wohnt in Frankreich und kritisiert die Schwierigkeiten, in der Schweiz Wohneigentum zu erwerben.