Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni wurde durch einen Deepfake unfreiwillig zur Porno-Darstellerin. Nun wehrt sie sich dagegen.
Giorgia Meloni
Die rechte Politikerin Giorgia Meloni ist seit 2022 italienische Ministerpräsidentin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Giorgia Meloni, die mächtigste Politikerin Italiens, wurde Opfer eines Deepfakes.
  • Das Gesicht der rechtsradikalen Ministerpräsidentin wurde in einem Porno verwendet.
  • Nun fordert sie in einem Prozess Schadenersatz in Höhe von rund 100'000 Franken.
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Plötzlich taucht das eigene Gesicht in einem Porno auf – ohne dass man je ein Schmuddelfilmchen gedreht hat. Durch die Deepfake-Technologie ist das möglich. Sogar die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde Opfer dieser Täuschung.

Die Mitarbeiter der Rechtsaussen-Politikerin fanden den Kopf ihrer Chefin auf dem Körper einer Pornodarstellerin. Diese wurde bei einem Extrem-Porno gefilmt. Das Ganze konnte monatelang auf einer US-Website angeschaut werden.

Meloni zeigte sich schockiert über den Film. Nun wehrt sie sich rechtlich gegen die Porno-Fälscher.

100'000 Franken für Wohltätigkeitsorganisation

Seit März läuft in Sassari IT der Prozess gegen den Betrüger Alessio S. Der 40-Jährige soll das gefälschte Video verbreitet haben. Gestern sagte schliesslich die geschädigte Regierungschefin vor dem Gericht aus. Dabei machte sie klar: Sie will den Fälscher zur Kasse bitten!

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Die italienische Ministerpräsident Giorgia Meloni verklagt einen Porno-Fälscher aufgrund eines Deepfakes.
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Der Kopf der mächtigsten Italienerin wurde in einem Porno auf den Körper einer Pornodarstellerin gefügt.
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Nun will sie etwa 100'000 Franken Schadenersatz von den Betrügern.

100'000 Euro (97'229 Schweizer Franken) soll Alessio S. an Schadenersatz zahlen. Meloni sieht vor, das Geld für einen guten Zweck zu nutzen: Der grosse Batzen soll an einen Fonds für weibliche Opfer von Gewalt fliessen, berichtet die italienische Zeitung «L'unione Sarda».

Soll die Deep-Fake-Technologie besser reguliert werden?

Bei den Ermittlungen, welche bereits seit 2020 im Gange sind, ist auch der Vater des Fälschers involviert – Roberto S. soll seinem Sohn bei der Verbreitung des Videos geholfen haben.

Der 73-Jährige wurde bereits schuldig gesprochen und ist nun auf Bewährung. Weiter wurden ihm vier Monate gemeinnützige Arbeit aufgebrummt.

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