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AfD im Visier: Supermarktkette Edeka warnt vor der Partei

Redaktion
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Deutschland,

In Inseraten weist Edeka darauf hin, dass Lebensmittel äusserst selten blau (wie die Farbe der AfD) seien. Das habe gute Gründe.

Edeka AfD blau
Das Handelsunternehmen Edeka spricht sich vor den Wahlen in ostdeutschen Bundesländern für Vielfalt aus und bezieht Stellung gegen «blau», der Farbe der AfD. - Hans-Thomas Frisch/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Lebensmittel-Riese Edeka positioniert sich klar gegen die AfD.
  • In Inseraten warnt die Supermarktkette vor der Farbe Blau. Das Afd-Logo ist blau.
  • In ostdeutschen Bundesländern stehen Wahlen an und die AfD liegt gemäss Umfragen vorne.

Die bevorstehenden Wahlen in den Bundesländern Sachsen und Thüringen stehen unter scharfer Beobachtung. Die Alternative für Deutschland (AfD) gilt als wahrscheinlichste Wahlsiegerin.

Nun mischt sich auch der grösste Lebensmittelhändler Deutschlands, Edeka, in den Wahlkampf ein. In einer ungewöhnlichen Werbekampagne hat das Unternehmen eine politische Botschaft vermittelt.

AfD
In Deutschland galt er als «Tiktok-Stratege» der Neuen Rechte und hat Verbindungen zur AfD. - keystone

In ganzseitigen Anzeigen in der Wochenzeitung «Die Zeit» und der Tageszeitung «FAZ» spricht sich Edeka indirekt gegen die AfD aus. Die Anzeige trägt den Titel: «Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht». Es ist eine klare Anspielung auf die Parteifarbe der AfD.

Blau als Warnhinweis

Edeka argumentiert, dass es kein blaues Obst oder Gemüse gibt, da Blau in der Natur als Warnhinweis diene: «Achtung! Ich könnte unverträglich sein!». Die Kampagne bezeichnet «die Blauen», also die AfD, explizit als «die grösste Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft» in Deutschland.

In den sozialen Medien stürzen sich die einen sofort auf vermeintliche Widersprüche. Denn in der Anzeige steht: «Blau ist keine Alternative. Weder bei Obst & Gemüse noch bei den anstehenden Wahlen». Gleichzeitig habe Edeka aber Blau im Logo, blaue Mitarbeitershirts und aktuell eine Kampagne für Blaubeeren am Laufen.

Edeka AfD blau
Online erhält die Supermarktkette Edeka viel Lob für ihre Anzeige mit Anspielungen auf die Farbe Blau, der Farbe der AfD. - Screenshot x.com

Letzteres Argument entkräftet Edeka noch in der Anzeige selbst: Blaubeeren seien wissenschaftlich betrachtet gar nicht blau. Ansonsten erhält der Lebensmittelriese auch sehr viel Lob für seine klare Positionierung. Eventuell Kundschaft zu verlieren sei allemal besser, als die Demokratie zu verlieren, hiess es zum Beispiel auf «X».

Politische Äusserungen sind nicht neu für Edeka

Bereits zu Beginn des Jahres hatte sich Edeka mit einem Social-Media-Video gegen Rechtsextremismus in Deutschland positioniert. In dem Video wurden Kunden gezeigt, die durch einen Supermarkt mit fast leeren Regalen laufen. Der eingeblendete Text lautete: «Stellen Sie sich einen Supermarkt vor, in dem es nur deutsche Produkte gibt».

Edeka Zentrale
Eine Aussenansicht der Edeka-Zentrale im Hamburger Statteil Winterhude. - Gregor Fischer/dpa

Die Veröffentlichung der aktuellen Kampagne ist kein Zufall. Sie fällt auf den Sonntag vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen. Die AfD liegt laut Umfragen bei rund 30 Prozent.

Besorgnis in der Wirtschaft über AfD-Werte

Die steigenden Umfragewerte der AfD haben nicht nur Edeka alarmiert. Auch andere Unternehmen und Branchenverbände haben sich zu Wort gemeldet und ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht.

Verfolgst du die Wahlen in den deutschen Bundesländern?

Entsprechend hat der Handelsverband Deutschland (HDE) zur Wahl demokratischer Parteien aufgerufen. HDE-Präsident Alexander von Preen warnte davor, gesellschaftliche Spielregeln zu verschieben und Hass zu schüren.

Kritik an Höcke

Von Preen kritisierte insbesondere Björn Höcke von der AfD für seine Äusserungen über Unternehmer. Höcke hatte eine Kampagne von mehr als 40 deutschen Unternehmern für Vielfalt kritisiert und diesen Unternehmen wirtschaftliche Turbulenzen gewünscht.

Höcke prozess
Björn Höcke ist der Vorsitzende der AfD in Thüringen. (Archivbild) - Martin Schutt/dpa

Auch der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, äusserte Bedenken gegenüber der AfD. Er befürchtet, dass die aggressive Ausländerfeindlichkeit der Partei das bestehende Problem des Fachkräftemangels in Deutschland verschärfen könnte.

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