Angriffe auf UN-Truppen könnten Kriegsverbrechen sein
UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor möglichen Kriegsverbrechen bei Angriffen auf Friedenstruppen im Libanon. Israel fordert deren Abzug.
UN-Generalsekretär António Guterres hat scharfe Kritik an den Angriffen auf UN-Friedenstruppen im Libanon geübt. «ZDFheute» berichtet, dass Guterres diese Angriffe als mögliche Kriegsverbrechen einstuft.
«Das Personal der Unifil und ihre Einrichtungen dürfen niemals angegriffen werden», erklärte Guterres. Er betonte die Schwere solcher Angriffe auf Friedenstruppen.
Eskalation im Libanon-Konflikt
Die Situation im Südlibanon spitzt sich derweil zu. In den letzten Tagen wurden fünf Blauhelmsoldaten bei Auseinandersetzungen verletzt.
Dies führte zu internationaler Kritik. Die UN-Friedenstruppe gerät zunehmend zwischen die Fronten des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte den Abzug der Unifil-Truppen aus den Kampfgebieten. Die Präsenz der Truppen habe zur Folge, «dass den Hisbollah-Terroristen menschliche Schutzschilde zur Verfügung gestellt werden», zitiert «Tagesschau» Netanyahu.
Guterres lehnt Abzug ab
Guterres wies Netanjahus Forderungen urück. Laut «Deutschlandfunk» erklärte er: «Die Unifil-Friedenstruppe bleibt auf ihren Stützpunkten im Süden Libanons, und die UN-Flagge weht weiterhin.»
Die Unifil-Mission umfasst über 10'000 UN-Soldaten. Ihre Aufgabe ist es, den Waffenstillstand nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. «Zeit Online» berichtet, dass die Truppen nur ein begrenztes Mandat haben.
Sie können ihre Waffen hauptsächlich zur Selbstverteidigung einsetzen.
Internationale Reaktionen
Die Angriffe auf UN-Truppen sorgen für Empörung bei Verbündeten Israels. «Zeit Online» meldet, dass Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni solche Angriffe als inakzeptabel bezeichnet.
Auch Neuseelands Premierminister Christopher Luxon verurteilte das Vorgehen scharf. Es sei «völlig inakzeptabel, dass Israel die Friedenstruppen ins Visier nehme.»
Deutschland beteiligte sich an einer Erklärung von über 30 Ländern. Diese sicherten Unifil uneingeschränkte Unterstützung zu.