Boris Johnson spricht über seine Coronavirus Erkrankung im Spital
Der am Coronavirus erkrankte Boris Johnson wurde am Ostersonntag aus dem Krankenhaus entlassen. Sein Dank an seine Helfer zeigt, wie schlecht es um ihn stand.
Das Wichtigste in Kürze
- Der am Coronavirus erkrankte Boris Johnson wurde am Ostersonntag aus dem Spital entlassen.
- Der Briten-Premierminister meldete sich anschliessend in einem Video öffentlich zu Wort.
- Dabei bedankte er sich bei seinen Pflegern aus Neuseeland und Portugal.
Boris Johnson befindet sich nach seiner schweren Corona-Erkrankung auf dem Weg der Besserung. Am Ostersonntag konnte der britische Premierminister aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Er wurde auf den Landsitz Chequers nordwestlich von London gebracht, um sich dort weiter zu erholen. Aussen Dominic Raab bleibt vorerst weiterhin «de facto-Premierminister». Die Regierungsgeschäfte wird Johnson nämlich auf ärztlichen Rat hin noch etwas ruhen lassen.
Doch der 55-Jährige gibt sich bereits wieder kämpferisch. Das zeigt sich in einem von der Downing Street veröffentlichten Video. «Wir werden dieses Coronavirus besiegen, und wir werden es gemeinsam besiegen», so Johnson.
Boris Johnson: «NHS ist das schlagende Herz»
Die Horror-Woche mit vier Tagen auf der Intensivstation ging am Briten-Premier jedoch nicht ohne Spuren vorbei. Während er in dem Video seinem Behandlungsteam in der staatlichen Klinik St.-Thomas in London dankt, wirkt er sichtlich müde und erschöpft.
Aus dem Kreis der Klinikmitarbeiter lobte er dabei insbesondere Jenny aus Neuseeland und Luis aus Portugal. «Sie standen 48 Stunden an meinem Bett, als die Dinge hätten auch anders ausgehen können.»
It is hard to find the words to express my debt to the NHS for saving my life.
— Boris Johnson (@BorisJohnson) April 12, 2020
The efforts of millions of people across this country to stay home are worth it. Together we will overcome this challenge, as we have overcome so many challenges in the past. #StayHomeSaveLives pic.twitter.com/HK7Ch8BMB5
Der staatliche Gesundheitsdienst NHS habe sein Leben gerettet, so Johnson weiter und wurde am Ende emotional.
«Wir werden gewinnen, weil der NHS das schlagende Herz dieses Landes ist. Er ist das Beste in diesem Land. Er ist unbesiegbar. Er wird von Liebe angetrieben.»
Grossbritannien im Schockzustand
Boris Johnson war Ende März positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er ist der ranghöchste Politiker weltweit, der an Covid-19 erkrankt ist.
Der schwere Verlauf der Krankheit und die Verlegung auf die Intensivstation inmitten der Krise versetzte Grossbritannien in einen Schockzustand.
Das Land erlebt in diesen Tagen den Ausbruch der Pandemie besonders schlimm. Die Zahl der Corona-Toten stieg am Sonntag auf insgesamt 10'612. Binnen 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium 737 neue Opfer.
Das sind zwar weniger als die jeweils knapp tausend Toten in den beiden vorangegangen Tagen. Doch die Sterberate in Grossbritannien ist im Vergleich zu den meisten anderen betroffenen Ländern sehr hoch.
Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg laut Ministerium um 5288 auf insgesamt 84'270. Angesichts der niedrigen Testkapazitäten dürfe die Dunkelziffer aber viel höher ausfallen.