Brexit-Gegner gehen rechtlich gegen Parlaments-Zwangspause vor

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Brexit-Gegner haben die Nase voll. Sie gehen rechtlich gegen die verordnete Zwangspause des britischen Parlaments vor.

Gina Miller
Gina Miller und weitere Gegner des Brexit gehen rechtlich gegen die verhängte Zwangspause des britischen Parlaments vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit gestern befindet sich das britische Parlament in einer Zwangspause.
  • Damit sinkt die Chance, einen harten Brexit zu verhindern.
  • Brexit-Gegner gehen nun rechtlich gegen die «illegale» Pause vor.

In Grossbritannien haben Gegner des Brexit rechtliche Schritte gegen die von Premierminister Boris Johnson verhängte Zwangspause des Parlaments eingeleitet. Sie habe eine «dringende juristische Überprüfung» beantragt, sagte die Anti-Brexit-Aktivistin und Geschäftsfrau Gina Miller dem Sender BBC.

Die von Johnson erwirkte verlängerte Parlamentspause sei «illegal». Miller hatte 2017 mit einer Klage erzwungen, dass Johnsons Vorgängerin Theresa May das britische Parlament in den Prozess zur Vorbereitung des EU-Austritts einbeziehen musste.

Boris Johnson
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien. - dpa

In Schottland beantragten 75 Abgeordnete eine Überprüfung der Zwangspause des Parlaments in London durch das höchste Zivilgericht.

Über eine Million Unterschriften gegen Zwangspause

Die Zahl der Unterzeichner einer Online-Petition gegen die Zwangspause des Parlaments stieg heute Morgen derweil auf mehr als 1,3 Millionen. In Grossbritannien kann jede Petition, für die mehr als 100'000 Unterschriften zusammenkommen, zum Anlass einer Parlamentsdebatte werden.

Johnson hatte dem Parlament in London zwei Monate vor dem geplanten Brexit eine Zwangspause verordnet. Königin Elizabeth II. stimmte am Mittwoch einem Antrag Johnsons zu, die traditionelle Parlamentspause bis zum 14. Oktober zu verlängern.

Die Entscheidung gibt den Abgeordneten deutlich weniger Zeit als von ihnen gewünscht, um einen ungeregelten Brexit zu verhindern. Viele Parlamentarier und Bürger reagierten erzürnt, in London und anderen Städten gab es Demonstrationen.

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