CDU-Delegierte entscheiden über neuen Parteichef
Heute treffen sich die rund 1000 Delegierten der CDU zu einem digitalen Parteitag. Gemeinsam wollen sie den künftigen Parteichef bestimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim digitalen Parteitag stimmt die CDU heute über ihren künftigen Parteichef ab.
- Die drei Kandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen stehen zur Auswahl.
- Mit der Vorsitzendenwahl ist der Kandidat für das Kanzleramt noch nicht entschieden.
Die CDU entscheidet am Samstag über ihren künftigen Vorsitzenden: Die rund tausend Delegierten kamen am Morgen im Internet zu ihrem digitalen Bundesparteitag zusammen. Gemeinsam wollen sie den Nachfolger von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer bestimmen.
Die drei Kandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen wollen sich zunächst in 15-minütigen Bewerbungsreden präsentieren. Dann haben die Delegierten die Wahl.
Für die CDU sei es «ein besonderer Tag, ein wichtiger Tag», sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zur Begrüssung der Delegierten. «Es geht darum, dass wir gemeinsam Deutschland dienen.» Die CDU sei eine «Partei, die die gesellschaftliche Mitte im Blick hat», fügte er hinzu.
1001 Delegierte verfolgen Parteitag digital
Wegen der Corona-Pandemie findet der Parteitag erstmals digital statt: Die 1001 Delegierten verfolgen ihn am Bildschirm. Auch die Wahl des neuen Chefs am Samstag soll zunächst digital erfolgen und danach per Briefwahl bestätigt werden.
Mit der Wahl des neuen Vorsitzenden endet für die CDU eine lange Phase der Unklarheit. Kramp-Karrenbauer hatte ihren Rücktritt bereits im Februar vergangenen Jahres erklärt. Die Corona-Pandemie verhinderte dann die rasche Bestimmung eines Nachfolgers. Parteitage im April und im Dezember mussten verschoben werden.
Wahlgänge werden durch hohe Sicherheitsstandards geschützt
Das Digital-Format ist eine Premiere: Die CDU ist die erste Partei in Deutschland, die einen Bundesparteitag inklusive Vorstandswahlen rein digital abhält. Dafür waren aufwändige technische Vorbereitungen nötig: Die Delegierten können sich nun am Computer in «digitale Wahlkabinen» begeben und dort ihre Stimme abgeben. Nach Parteiangaben sind die Wahlgänge durch hohe Sicherheitsstandards geschützt.
Der Sieger aus der Digitalwahl am Samstag muss dann noch in einer Briefwahl bestätigt werden; dies ist erforderlich, um das Wahlergebnis rechtssicher zu machen. Die Briefwahlstimmen sollen am 22. Januar ausgezählt werden.
Kanzlerkandidat ist mit CDU-Wahl noch nicht entschieden
Eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur ist mit der Vorsitzendenwahl noch nicht verbunden. Der Kanzlerkandidat wird gemeinsam mit der Schwesterpartei CSU bestimmt.
Traditionell gilt in der Union der Grundsatz, dass der CDU-Chef das erste Zugriffsrecht hat. Allerdings ist laut Umfragen für viele Unionsanhänger auch CSU-Chef Markus Söder ein denkbarer Kanzlerkandidat. Eine Entscheidung in der K-Frage wird im Frühjahr erwartet.