Dänische Regierungschefin verteidigt Massentötung von Zuchtnerzen

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Bei einer Anhörung durch einen Parlamentsausschuss hat Regierungschefin Mette Frederiksen die umstrittene Massentötung von Zuchtnerzen gerechtfertigt.

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Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen - Ritzau Scanpix/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die dänische Regierung hatte letzten November die Tötung aller Zuchtnerze angeordnet.
  • Wie sich später herausstellte, fehlte für die Massnahme aber die rechtliche Grundlage.

Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hat die umstrittene Massentötung von Zuchtnerzen wegen der Corona-Pandemie als gerechtfertigt bezeichnet. «Leider waren wir vor einem Jahr gezwungen, die Entscheidung zu treffen, alle Nerze zu töten, und es war die richtige Entscheidung», sagte Frederiksen am Donnerstag vor einer Anhörung durch einen Parlamentsausschuss in Kopenhagen. «Meiner Meinung nach war es entscheidend, dass wir schnell reagieren», betonte sie später vor dem Ausschuss.

Die dänische Regierung hatte im vergangenen November die Tötung aller rund 15 Millionen Zuchtnerze im Land angeordnet. Damit sollte die Verbreitung einer mutierten und auf den Menschen übertragbaren Form von Sars-CoV-2 verhindert werden, von der befürchtet wurde, dass sie die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

Wie sich später herausstellte, fehlte für die Massnahme aber die rechtliche Grundlage. Diese wurde erst im Nachhinein geschaffen. Die Zucht von Nerzen in Dänemark wurde zunächst bis Anfang 2022 verboten. Im September wurde die Regelung um ein weiteres Jahr verlängert.

Landwirtschaftsminister musste wegen Keulungen zurücktreten

Der damalige Landwirtschaftsminister Mogens Jensen hatte wegen der Keulungen zurücktreten müssen. Das Parlament setzte einen Ausschuss ein, der das Vorgehen der Regierung untersuchen soll. Im April will das Gremium seine Schlussfolgerungen veröffentlichen und dabei auch entscheiden, ob sich Regierungsmitglieder wegen der Notschlachtungen vor Gericht verantworten müssen.

Frederiksen argumentiert, sie habe nicht gewusst, dass die damalige Entscheidung zur Tötung der Tiere nicht rechtens war. Im Herbst geriet sie aber wegen gelöschter SMS im Zusammenhang mit den Notschlachtungen unter Druck. Frederiksen erklärte dazu, alle ihre Textnachrichten würden auf Rat ihres Büros nach 30 Tagen automatisch gelöscht.

Ihr Vorgänger Lars Lökke Rasmussen versicherte jedoch, sein Telefon sei nie auf das automatische Löschen von SMS eingestellt gewesen. Bemühungen der Polizei, die SMS der Ministerpräsidentin wiederherzustellen, blieben erfolglos.

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