Gesetzliche Krankenkassen erwarten «grossen Schub» durch Digitalisierungsgesetz
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erwartet von dem neuen Patientendatengesetz einen «grossen Schub» für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Pfeiffer: Wichtiger Schritt für Patientensouveränität und -versorgung.
Vor allem durch die geplante elektronische Patientenakte werde die Digitalisierung für die Versicherten greifbar, sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, dem «Handelsblatt» vom Freitag. Der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) steht am Freitagmittag zur Abstimmung im Bundestag.
«Das ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Patientensouveränität und der Patientenversorgung», sagte Pfeiffer. Die Neuregelung ermöglicht es unter anderem, dass sich Patienten elektronische Rezepte aufs Smartphone laden und dann in der Apotheke einlösen können. Ab 2022 sollen Ärzte ihre Daten in eine elektronische Patientenakte eintragen können - etwa Befunde, Arztberichte und Röntgenbilder, den Impfausweis, den Mutterpass oder das Zahn-Bonusheft.
Spahns Gesetzentwurf schätzt die Kosten für die GKV auf mehr als 450 Millionen Euro. Dass sich unter den Mehrausgaben auch finanzielle Anreize für Ärzte etwa zur Nutzung der elektronischen Patientenakte befinden, kann Pfeiffer nicht verstehen: «Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Beitragszahlenden der gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet werden, für Ärzte und Krankenhäuser den Übergang ins digitale Zeitalter zu finanzieren.»