Guillaume Soro: Eskalation der Spannungen in der Elfenbeinküste
Die Justiz der Elfenbeinküste erliess einen Haftbefehl gegen den Präsidentschaftskandidaten Guillaume Soro. Demonstranten wehren sich nun auf den Strassen.
Das Wichtigste in Kürze
- In zehn Monaten sollen in der Elfenbeinküste die Präsidentschaftswahlen stattfinden.
- Die politischen Spannungen im Land haben sich nun verschärft.
Zehn Monate vor geplanten Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste haben sich die politischen Spannungen im westafrikanischen Land dramatisch verschärft.
Die Justiz erliess am Montag Haftbefehl gegen den Präsidentschaftskandidaten Guillaume Soro. Der frühere Rebellenführer hält sich seit einem halben Jahr im Ausland auf, hatte aber für Montag ursprünglich seine Rückkehr geplant. Sein Flugzeug landete dann stattdessen im benachbarten Ghana.
Soro habe einen «Anschlag auf die Autorität des Staates und die Integrität des nationalen Territoriums» geplant, sagte Generalstaatsanwalt Richard Adou. Dies im nationalen Fernsehen zu dem Haftbefehl. Die Geheimdienste verfügten über klare Informationen, wonach der ehemalige Parlamentspräsident und Regierungschef diese Pläne «in Kürze» habe ausführen wollen.
Geldwäscherei-Vorwürfe gegen Guillaume Soro
Soro wird den Angaben zufolge auch die Zweckentfremdung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Sowie Geldwäsche im Volumen von umgerechnet bis zu 2,2 Millionen Euro.
Der 47-Jährige war früher eng mit Präsident Alassane Ouattara verbündet, hat sich mit diesem aber überworfen. Das Zerwürfnis wurde laut Medienberichten durch Soros Ambitionen auf das Präsidentenamt ausgelöst. Im Februar trat Soro als Parlamentsvorsitzender zurück.
Bei der für Oktober 2020 angesetzten Präsidentschaftswahl gilt Soro als ernst zu nehmender Herausforderer Ouattaras. Der 77-jährige Staatschef hat allerdings bisher offen gelassen, ob er überhaupt für eine dritte Amtszeit kandidieren wird.