Nach der umstrittenen Wahl in Kambodscha regiert wahrscheinlich Hun Sen als Ministerpräsident weiter. Er liess zuvor die wichtigste Oppositionspartei verbieten.
Hun Sen, Premierminister von Kambodscha, hält seinen Wahlzettel neben seiner Frau Bun Rany.
Hun Sen, Premierminister von Kambodscha, hält seinen Wahlzettel neben seiner Frau Bun Rany. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hun Sen tritt sehr wahrscheinlich seine nächste Amtszeit in Kambodscha an.
  • Vor den umstrittenen Wahlen liess er die wichtigste Oppositionspartei verbieten.
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In Kambodscha läuft nach der umstrittenen Parlamentswahl alles auf eine weitere Amtszeit von Ministerpräsident Hun Sen hinaus. Nach dem Verbot der wichtigsten Oppositionspartei gibt es praktisch keine Zweifel daran, dass der 65-Jährige weiter regieren kann. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission am Sonntag mit mehr als 80 Prozent überraschend hoch. Die ersten Ergebnisse wurden noch im Laufe des Tages erwartet.

Hun Sen ist in dem südostasiatischen Staat bereits seit 1985 an der Macht und damit einer der dienstältesten Regierungschefs der Welt. Bei der Wahl 2013 hatte ihn die oppositionelle Nationale Rettungspartei (CNRP) an den Rand einer Niederlage gebracht. Seit Ende vergangenen Jahres ist sie verboten. Parteichef Kem Sokha sitzt wegen angeblichen Hochverrats im Gefängnis. Viele andere Oppositionelle flüchteten ins Exil.

Aus dem Ausland hatte die Opposition zum Boykott der Wahl aufgerufen. Deshalb wurde mit Interesse erwartet, wie hoch die Beteiligung ist. Die nationale Wahlkommission bezifferte sie wenige Stunden nach Schliessung der Wahllokale auf 80,49 Prozent – über zehn Prozentpunkte mehr als 2013, was neue Zweifel an den Umständen der Wahl auslöste. International gab es zuvor schon viel Kritik daran. Die EU und die USA hatten auf die Entsendung von Wahlbeobachtern verzichtet.

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