Joe Biden gewinnt Vorwahl der Demokraten in South Carolina
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Vizepräsident Joe Biden gewinnt voraussichtlich die Vorwahlen in South Carolina.
- Auf dem zweiten Platz liegt der linke Senator Bernie Sanders.
Nach drei Niederlagen im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten hat Ex-Vizepräsident Joe Biden (77) erstmals eine Vorwahl gewonnen.
Biden erklärte sich am Samstagabend zum Sieger der wichtigen Vorwahl im Bundesstaat South Carolina. «Wir haben gerade gewonnen, und wir haben wegen Euch deutlich gewonnen», sagte er am Samstagabend vor Anhängern in South Carolinas Hauptstadt Columbia.
Biden bedankte sich bei den Wählern in South Carolina. «Vor wenigen Tagen haben die Presse und Experten diese Kandidatur für tot erklärt», fügte der Ex-Vizepräsident hinzu. «Wir sind sehr lebendig.»
Prognosen von TV-Sendern sahen Biden mit nicht einholbarem Vorsprung vor Senator Bernie Sanders (78), der in landesweiten Umfragen Spitzenreiter ist.
Bernie Sanders gratuliert Biden zum Sieg
Sanders gratulierte seinem Konkurrenten zu dessen Sieg. «Heute Abend haben wir in South Carolina nicht gewonnen», sagte Sanders bei einer Wahlkampfveranstaltung in Virginia Beach. «Ich will Joe Biden zu seinem Sieg heute Abend gratulieren.»
Bidens Sieg dürfte fulminant auszufallen: Nach vorläufigen Teilergebnissen der Wahlkommission South Carolinas vom Samstagabend konnte Biden rund 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Sanders lag demnach bei rund 19 Prozent.
Letzte Vorwahl vor «Super Tuesday»
Die Vorwahl in South Carolina war die letzte vor dem «Super Tuesday» am kommenden Dienstag. Dann wird in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten gewählt.
Dabei werden mehr als ein Drittel aller Delegierten vergeben, die im Sommer den Kandidaten der Demokraten bestimmen. Dieser Kandidat wird am 3. November gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump in die Wahl ziehen.
Trump selbst hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz. Die Republikaner haben daher ihre Vorwahlen in South Carolina und in mehreren anderen Bundesstaaten abgesagt.
Joe Biden punktet bei schwarzen Wählern
In South Carolina konnten deutlich mehr schwarze Wähler abstimmen als bei den bisherigen Vorwahlen in den Bundesstaaten Iowa, New Hampshire und Nevada. Biden baute darauf, bei dieser Wählergruppe punkten zu können.
Diese Hoffnung erfüllte sich. Biden war Vizepräsident unter Trumps Vorgänger Barack Obama, dem ersten schwarzen Präsidenten in den Vereinigten Staaten. Im Fall einer Niederlage Bidens in South Carolina war über ein Ende seines Wahlkampfs spekuliert worden.
Tom Steyer zieht Bewerbung zurück
Der Milliardär und frühere Hedgefonds-Manager Tom Steyer (62) zog seine Bewerbung nach einem erneuten enttäuschenden Ergebnis in South Carolina zurück. Steyer sagte am Samstagabend: «Ich sehe keinen Weg, wie ich die Präsidentschaft gewinnen kann.»