Amy Coney Barrett wird aller Voraussicht nach das neue Mitglied des Obersten Gerichtshof. Für US-Präsident Donald Trump ist dies ein grosser Erfolg.
Amy Coney Barrett
Die konservative Juristin Amy Coney Barrett. - afp

Das Wichtigste in Kürze

  • Amy Coney Barrett wird höchstwahrscheinlich die neue Richterin am Obersten Gerichtshof.
  • Es wäre ein wichtiger politischer Erfolg für US-Präsident Donald Trump.
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Vor der Abstimmung im US-Senat über die designierte Verfassungsrichterin Amy Coney Barrett hat sich Mehrheitsführer Mitch McConnell zuversichtlich gezeigt.

Bis Montagabend (Ortszeit) werde der Oberste Gerichtshof ein neues Mitglied bekommen, sagte der einflussreiche Republikaner am Sonntagabend. Eine Bestätigung der von Präsident Donald Trump nominierten konservativen Juristin gilt angesichts der Mehrheit der Republikaner im Senat als nahezu sicher.

Donald Trump Amy Barrett
Amy Coney Barrett ist die neueste Richterin im United States Supreme Court. - Keystone

«Die andere Seite wird auf lange Zeit nicht in der Lage sein, viel dagegen zu unternehmen.» Dies sagte McConnell mit Blick auf die Demokraten.

Barretts Bestätigung als Nachfolgerin der im September verstorbenen linksliberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg würde den Konservativen eine Mehrheit von sechs zu drei Richtern am Obersten Gerichtshof sichern. Weil Verfassungsrichter auf Lebenszeit ernannt werden, dürfte diese Mehrheit auf Jahre oder sogar Jahrzehnte Bestand haben.

Wichtiger Erfolg für Trump

In einer seltenen Sonntagssitzung hatten die republikanischen Senatoren eine prozedurale Abstimmung mit 51 zu 48 Stimmen gewonnen. Damit kann die Schlussabstimmung am Montagabend stattfinden.

Es ist ein wichtiger politischer Erfolg für Trump rund eine Woche vor der Präsidentschaftswahl. Vor Barrett hatte der Präsident bereits zwei konservative Verfassungsrichter ernannt – damit kann er bei konservativen Wählern punkten.

Election 2020 Trump
US-Präsident Donald Trump freut sich über den Erfolg der republikanischen Senatoren. - Keystone

Die oppositionellen Demokraten hatten Trump vergeblich aufgefordert, den Posten so kurz vor der Wahl am 3. November nicht neu zu besetzen. Sie warnen, dass der konservativ dominierte Supreme Court die Gesundheitsreform von Trumps Vorgänger Barack Obama rückgängig machen könnte.

Diese hatte 20 Millionen Menschen Zugang zu einer Krankenversicherung verschafft. Auch das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche ist demnach in Gefahr.

Barrett wollte sich nicht zu umstrittenen Themen äussern

Barrett hatte es bei den Anhörungen im Justizausschuss vor zwei Wochen abgelehnt, Stellung zu umstrittenen Themen zu beziehen. Unter anderem zum Gesundheitssystem, dem Abtreibungsrecht und der Homo-Ehe.

Trump, der in Umfragen seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden hinterherhinkt, wollte Barretts Bestätigung noch vor der US-Wahl am 3. November über die Bühne bringen. Das könnte auch wichtig werden, sollte ein möglicher Streit über den Ausgang der Wahl vor dem Supreme Court landen. Dies war bereits bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 der Fall.

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