Trump dankt Ron DeSantis für Kandidatur-Rückzug
Ron DeSantis zieht seine Kampagne als Präsidentschaftskandidat zurück: Der Gouverneur von Florida will nun seinen einstigen Widersacher Trump unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ron DeSantis zieht seine Präsidentschaftskandidatur zurück, wie er auf X mitteilt.
- Der Gouverneur von Florida lag im Rennen hinter Trump zurück – jetzt unterstützt er ihn.
- DeSantis galt einst als aussichtsreichster Widersacher des ehemaligen Präsidenten.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat am Sonntag überraschend seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft bekannt gegeben. Er gab seine Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump bekannt – nur zwei Tage vor der Vorwahl in New Hampshire.
Der Ex-Präsident dankte seinem Widersacher bei einem Anlass am Abend in Rochester für dessen Rückzug. Er und seine Frau hätten eine «richtig grossartige Kampagne geführt», sagte er vor seinen Anhängern. «Ich schätze es sehr, dass er seine Unterstützung für mich ausgesprochen hat.»
DeSantis bei Vorwahl weit hinter Trump
DeSantis galt einst als aussichtsreichster Kandidat, um Trump als republikanischen Spitzenkandidaten im Jahr 2024 abzulösen. DeSantis hatte bei der ersten Vorentscheidung der Republikaner im US-Bundesstaat Iowa mit rund 30 Prozentpunkten hinter Donald Trump gelegen. Er positionierte sich nur knapp vor der Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley.
Nach dieser vernichtenden Niederlage gegen Trump sah er sich mit der Frage konfrontiert: Warum weitermachen?
“Success is not final, failure is not fatal: it is the courage to continue that counts.”
— Ron DeSantis (@RonDeSantis) January 21, 2024
- Winston Churchill pic.twitter.com/ECoR8YeiMm
Am Sonntag lieferte er seine Antwort: «Ich kann unsere Unterstützer nicht um ihre Zeit und Spenden bitten, wenn es keinen klaren Weg zum Sieg gibt. Deshalb beende ich heute meine Kampagne.»
Zwei Tage vor der Vorwahl der Republikaner in New Hampshire stellte sich DeSantis nun hinter den ehemaligen Präsidenten. «Er hat meine Unterstützung, denn wir können nicht zur alten republikanischen Garde zurückkehren», sagte DeSantis. Dazu gehöre auch Nikki Haley.
Chaos in der DeSantis-Kampagne
In den letzten Tagen seiner Kampagne herrschte Chaos. Dies erinnerte an den Anfang, als er seinen Wahlkampf mit einer weitgehend verspotteten und technisch fehlerhaften Live-Stream-Veranstaltung auf Twitter startete.
Über das Wochenende war DeSantis' Zeitplan ständig in Bewegung, wie die «New York Times» berichtet: Er flog zwischen New Hampshire und South Carolina hin und her. Er verschob Veranstaltungen und sagte schliesslich seine Auftritte in den Sonntagmorgen-Politikshows ab.
Schon vor seiner Ankündigung hatte Trump begonnen, über seine Kandidatur in der Vergangenheitsform zu sprechen. «Möge er in Frieden ruhen», sagte Trump am Samstagabend bei einer Kundgebung in Manchester über DeSantis.
Wer Kandidat der Republikaner werden möchte, muss sich zuerst in parteiinternen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass es im November zu einer Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und Joe Biden kommt.