Trump tauscht seinen Wahlkampfmanager aus

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USA,

Wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA und angesichts schlechter Umfragewerte hat Präsident Donald Trump seinen Wahlkampfmanager ausgetauscht.

US-Präsident Trump wechselt Wahlkampfmanager aus
US-Präsident Trump wechselt Wahlkampfmanager aus - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Herausforderer Biden in Umfragen klar vorne.

Künftig werde Bill Stepien seinen Wahlkampf leiten, teilte Trump am Mittwoch (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Stepien war bislang Stellvertreter von Wahlkampfmanager Brad Parscale, der auf seinen ursprünglichen Posten als Leiter der digitalen Kampagne zurückkehren werde, kündigte Trump an.

Der Republikaner Trump will sich bei der Präsidentschaftswahl am 3. November eine zweite Amtszeit sichern. Derzeit liegt er aber in Umfragen klar hinter seinem Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten - sowohl landesweit als auch in einigen der sogenannten Swing States, die für den Ausgang der US-Wahl entscheidend sind. Bidens Vorsprung liegt bei neun Prozentpunkten landesweit im Durchschnitt der Umfragen, eine Umfrage der Quinnipiac Universität vom Mittwoch sah ihn sogar mit einem Vorsprung von 15 Pozentpunkten.

Eine Umfrage der Monmouth-Universität in Pennsylvania bestätigte am Mittwoch Bidens Führung, warnte allerdings zugleich, viele Menschen gingen davon aus, dass es in ihren Gemeinden «geheime Trump-Wähler» gebe. Auch der 74-jährige Trump beruft sich häufig auf die «schweigende Mehrheit», die in unterstützen würde.

Den Austausch seines Wahlkampfmanagers kommentierte Trump optimistisch. Bei Twitter schrieb er, die Wahl im November «sollte sehr viel einfacher» als 2016 werden. «Unsere Umfragewerte steigen schnell, die Wirtschaft erholt sich.» Impfstoffe für das Coronavirus seien «bald unterwegs».

Tatsächlich stösst Trumps Umgang mit der Coronavirus-Pandemie sowie mit den Anti-Rassismus-Protesten im Land auf heftige Kritik. Mehr als 137.000 Menschen sind in den USA bereits am Coronavirus gestorben, in 40 von 50 Staaten steigen die Infektionszahlen und Kalifornien hat angekündigt, Teile seiner Wirtschaft wieder zu schliessen.

Trump wird vorgeworfen, dem Thema auszuweichen. Bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus sprach er am Dienstag über zahlreiche Themen und griff seinen Rivalen Biden an. Die Corona-Pandemie lies er jedoch beinahe unerwähnt.

Angriffe von Trump und aus seinem Umfeld gegen den renommierten US-Virenexperten Anthony Fauci fruchten nicht. Fauci hatte wiederholt gewarnt, die US-Strategie gegen das Virus gehe nicht auf. Während Fauci Umfragen zufolge bei den US-Bürgern grosses Vertrauen geniesst, stellt die Mehrheit der Bevölkerung dem Präsidenten für seinen Umgang mit der Pandemie ein schlechtes Zeugnis aus.

Auch in Trumps Lager wurden Stimmen laut, die fordern, Trump solle das Problem ernst nehmen, anstatt Sündenböcke zu suchen. So sagte der republikanische Senator Lindsey Graham: «Wir haben kein Dr. Fauci-Problem.» Den Virologen zu diskreditieren sei «nicht produktiv.»

Trumps Vorgänger Barack Obama sprach sich für ein entschiedenes Handeln aus. Die jüngsten Zahlen würden zeigen, «dass das Virus sich nicht für Ideologie interessiert», schrieb Obama bei Twitter. Stattdessen sei «das beste für unsere Wirtschaft», die Krise des Gesundheitssystems anzugehen.

Trumps Herausforderer Joe Biden führt derweil einen Wahlkampf mit wenigen öffentlichen Auftritten, versucht aber dennoch, von den Konflikten um den Präsidenten zu profitieren. Er wirft Trump «totales und absolutes Versagen» im Kampf gegen das Virus vor.

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