Trump will Nominierungsrede im Weissen Haus oder in Gettysburg
Das Wichtigste in Kürze
- Trump wird seine Wahlkampfrede entweder im Weissen Haus oder in Gettysburg halten.
- Gettysburg war Schauplatz einer der blutigsten Schlachten im amerikanischen Bürgerkrieg.
US-Präsident Donald Trump hat in der Kontroverse um den Ort seiner Nominierungsrede nachgelegt: Er werde die zentrale Wahlkampfrede entweder im Weissen Haus halten oder aber am Ort der historischen Bürgerkriegsschlacht von Gettysburg. Diese kündigte Trump am Montag an.
Das seien im Auswahlprozess die letzten verbliebenen Alternativen, schrieb der Republikaner im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Wir werden die Entscheidung bald bekanntgeben!»
Wahlkampfrede möglicherweise im Weissen Haus
Trump hatte vergangene Woche mit der Ankündigung für Aufregung gesorgt. Er könnte im Weissen Haus die Rede halten. Mit dieser will er Ende August die Nominierung seiner Republikanischen Partei für eine erneut Präsidentschaftskandidatur annehmen. Das wäre ein Traditionsbruch: Für gewöhnlich sind Wahlkampfauftritte am Amtssitz des Präsidenten tabu.
Trump hatte damit geworben, das Weisse Haus sei «vom Standpunkt der Sicherheit her das Einfachste». Ausserdem sei es auch die «preisgünstigste» Variante. Ganz abgesehen davon biete das Weisse Haus einen «schönen Rahmen». Der Vorschlag stiess selbst in der eigenen Partei auf erhebliche Bedenken.
Gettysburg erinnert an eine der blutigsten Schlachten
Der nun ins Spiel gebrachte Ort der Schlacht von Gettysburg in Pennsylvania zeigt einmal mehr Trumps Vorliebe für symbolgeladene Inszenierungen. Gettysburg im Bundesstaat Pennsylvania war 1863 Schauplatz einer der zentralen und blutigsten Schlachten im Bürgerkrieg. Der Sieg der Truppen der Nordstaaten gegen die Südstaaten gilt als Wendepunkt in dem Bürgerkrieg. Die Nordstaaten kämpften für die Erhalt der Sklaverei.
In Gettysburg hielt ausserdem der damalige Präsident Abraham Lincoln 1863 eine der berühmtesten Reden der US-Geschichte, die sogenannte Gettysburg Address. Darin erinnerte Lincoln die zerrissene Nation an ihre gemeinsamen demokratischen Ideale und rief sie zur Einheit auf.
Trump platziert sich immer wieder auf Lincolns Linie
Trump versucht immer wieder, sich in eine Linie mit Lincoln zu stellen. So gab er im Mai am Lincoln-Memorial in der US-Hauptstadt Washington ein Fernsehinterview. Im Juli hielt er eine Rede am weltberühmten Monument Mount Rushmore. Dort wurden die Köpfe Lincolns und drei weiterer US-Präsidenten in Stein geschlagen.
Der Rechtspopulist Trump sorgte wiederholt mit folgender Aussage für Stirnrunzeln: Mit der «möglichen» Ausnahme Lincolns habe kein US-Präsident mehr für Afroamerikaner getan als er. Kritiker werfen ihm dagegen vor, regelmässig mit rassistischen Äusserungen die Spannungen im Land anzuheizen. Zuletzt wandte sich Trump zudem entschieden gegen Überlegungen, nach Südstaaten-Generälen benannte Militärkasernen umzubenennen.
Pläne wegen Corona wieder gestrichen
Ursprünglich wollte Trump seine Nominierungsrede beim Republikaner-Parteitag in Charlotte im Bundesstaat North Carolina halten. Weil der dortige Gouverneur strikte Coronavirus-Auflagen durchsetzen wollte, verlegte Trump den Nominierungsteil des Parteitags kurzerhand nach Jacksonville im Bundesstaat Florida. Angesichts der dann dort rasant steigenden Infektionszahlen wurden die Pläne aber Ende Juli wieder gestrichen.