Umar al-Baschir der Korruption beschuldigt
Zwei Monate nach seinem Sturz ist der langjährige sudanesische Machthaber Umar al-Baschir der Korruption beschuldigt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Umar al-Baschir wurde der Korruption beschuldigt.
- Die Staatsanwaltschaft wirft dem langjährigem Machthaber Anhäufung illegaler Gelder vor.
- Am 11. April wurde der Ex-Präsident nach langen Protesten gestürzt.
Die amtliche Nachrichtenagentur Suna berichtete am Donnerstag: Unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, werde Umar al-Baschir der Besitz ausländischer Gelder vorgeworfen. Zusätzlich auch die Anhäufung illegalen Vermögens und die Anordnung des Ausnahmezustands.
113 Millionen Dollar sichergestellt
In dem Anwesen Baschirs war nach seinem Sturz laut Militär Bargeld von mehr als 113 Millionen Dollar sichergestellt worden. Die Sicherheitskräfte entdeckten demnach bei einer Durchsuchung sieben Millionen Euro, 350'000 Dollar und fünf Milliarden sudanesische Pfund.
Sturz von Umar al-Baschir
Der drei Jahrzehnte lang autoritär herrschende Staatschef war am 11. April nach monatelangen Massenprotesten von der Armee gestürzt worden. Für eine Übergangszeit von zwei Jahren wurde ein Militärrat eingesetzt, der bei der Protestbewegung auf massiven Widerstand stösst.
Fast 30 Jahre lang regierte Omar al-Baschir im #Sudan mit harter Hand. Nach dem Sturz des Machthabers soll für zwei Jahre ein militärischer Übergangsrat regieren. Das Oppositionsbündnis, unterstützt von vielen westlichen Staaten, fordert eine zivile Übergangsregierung. #ZDFmoma pic.twitter.com/06e1gJyLba
— ZDF Morgenmagazin (@morgenmagazin) April 12, 2019
Baschir war bereits im Mai der «Anstiftung zur und Beteiligung an der Ermordung von Demonstranten» beschuldigt worden. Im vergangenen Monat hatte die Staatsanwaltschaft zudem eine Befragung Baschirs zu Geldwäsche-Vorwürfen und zu «Terror-Finanzierung» angeordnet.
Der Sudan zählt zu den korruptesten Ländern der Welt. In der Rangliste der Organisation Transparency International liegt das Land auf Platz 172 von 180.