USA stimmen für Gesetz zu Lynchmorden
Der US-Senat hat ein deutliches Zeichen gesetzt. Mit dem neu beschlossenen Gesetz werden Lynchmorde als «Hassverbrechen» gegen Minderheiten eingestuft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Senat hat für Gesetz gestimmt, das Lynchmorde als Bundesverbrechen festschreibt.
- Der Senat spricht von einem «bedeutungsvollen Moment» für das Land.
- Rassistisch motivierte Lynchmorde gehören zum dunkelsten Kapitel der US-Geschichte.
In einem symbolisch wichtigen Schritt hat der US-Senat für ein Gesetz gestimmt, das Lynchmorde als Bundesverbrechen festschreibt. Die Kongresskammer beschloss den von den drei afroamerikanischen Senatoren eingebrachten Gesetzentwurf am Mittwoch einstimmig.
Der demokratische Senator Cory Booker sprach von einem «sehr bedeutungsvollen Moment» für den Senat. «Wir haben die Möglichkeit, die Fehler unserer Geschichte anzuerkennen, die Erinnerung an diejenigen zu würdigen, die brutal getötet wurden und ein Vermächtnis zu hinterlassen, auf das künftige Generationen werden zurückschauen können.»
Dunkles Kapitel der US-Geschichte
Rassistisch motivierte Lynchmorde gehören zum dunkelsten Kapitel der US-Geschichte. Zwischen 1882 und 1968 wurden dem Gesetzestext zufolge in den USA mindestens 4742 Menschen, die meisten von ihnen Schwarze, Opfer von Lynchmorden. Mit dem im Senat beschlossenen Gesetz werden Lynchmorde als «Hassverbrechen» gegen Minderheiten eingestuft.
Dem Gesetz muss nun noch das Repräsentantenhaus zustimmen. Die Abgeordneten hatten zwischen 1920 und 1940, also zu einer Zeit, als es noch immer wieder Lynchmorde gab, drei Mal für ein Bundesgesetz gegen solche Verbrechen gestimmt. Der Senat liess die Gesetzesvorhaben aber jedes Mal scheitern. 2005 entschuldigte sich der Senat dafür.