Die EU bereitet sich auf einen Brexit ohne Handelsabkommen vor. Es geht darum, das befürchtete Chaos zur Jahreswende abzumildern.
Brexit - Brüssel
Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, empfängt Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, am 9. Dezember zu einem gemeinsamen Treffen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU muss gemäss Von der Leyen auf einen harten Brexit vorbereitet sein.
  • Es gebe keine Garantie für einen Vertrag.
  • Es geht unter anderem darum, Flug-, Strassenverkehr und die Fischerei aufrechtzuerhalten.
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Die Europäische Union rüstet sich für ein Scheitern der Verhandlungen über den Brexit-Handelspakt, um das befürchtete Chaos zur Jahreswende abzumildern. Es geht unter anderem darum, Flug- und Strassenverkehr sowie die Fischerei aufrechtzuerhalten, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

«Die Verhandlungen laufen noch, aber das Ende der Übergangsfrist ist nahe», schrieb Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter. Es gebe keine Garantie für einen Vertrag. «Wir müssen vorbereitet sein – auch darauf, dass am 1. Januar kein Vertrag in Kraft ist.»

Die Notmassnahmen für diesen Fall enthalten einen Vorschlag, um bestimmte Flugverbindungen zwischen Grossbritannien und der EU für sechs Monate aufrechtzuerhalten – basierend auf Gegenseitigkeit mit Grossbritannien. Auch für die Anerkennung von Sicherheitszertifikaten für Flugzeuge soll es eine Übergangsregel geben, damit diese nicht in der EU stillgelegt werden müssen.

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Ein Mann demonstriert am 4. Dezember in London für einen Brexit mit einem Deal. - keystone

Eine ähnliche Regelung auf Gegenseitigkeit soll es geben, um Frachttransporte und Busverkehr aufrechtzuerhalten, ebenfalls für sechs Monate.

Rechtsrahmen für Thema Fischerei vorgeschlagen

Für das politisch sehr umstrittene Thema Fischerei schlägt die EU-Kommission einen Rechtsrahmen vor, der bis 31. Dezember 2021 gelten soll – oder bis zu einem Fischereiabkommen mit Grossbritannien. Diese Vereinbarung soll den Zugang von britischen Fischkuttern in EU-Gewässer regeln und umgekehrt. Die Kommission werde eng mit dem Europaparlament und dem Ministerrat zusammenarbeiten, um die Regelungen noch vor dem 1. Januar 2021 in Kraft zu setzen.

Mehrere EU-Staaten hatten die Kommission immer wieder gedrängt, diese Notfallmassnahmen voranzutreiben. Die Kommission hatte dies hinausgezögert. Jetzt begründete sie den Vorstoss mit der grossen Unsicherheit, ob bis 1. Januar ein Handelsabkommen in Kraft ist, das diese Massnahmen unnötig machen würde.

Von der Leyen hatte am Mittwochabend bei einem dreistündigen Gespräch mit Premier Boris Johnson keinen erkennbaren Fortschritt erzielt. Am 31. Dezember endet die Brexit-Übergangsfrist und Grossbritannien scheidet aus dem Binnenmarkt und der Zollunion aus.

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