Coronavirus: Roger Köppel fällt der SVP beim Lockdown in den Rücken

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Bern,

Der mögliche Lockdown wegen des Coronavirus spaltet die SVP. Die Partei fordert strenge Massnahmen, Nationalrat Köppel hält diese für «Blödsinn».

Coronavirus Roger Köppel SVP
Roger Köppel (SVP) hält Lockdown-Bestrebungen wegen des Coronavirus für «Blödsinn». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der politische Druck steigt, der Bundesrat hält heute Mittag eine Krisensitzung ab.
  • Politiker von links bis rechts fordern weitergehende Massnahmen bis zu einem Lockdown.
  • SVP-Nationalrat Roger Köppel hält diese jedoch für «Blödsinn».

Italien, Belgien, Dänemark, Österreich: Diverse europäische Länder sind wegen des Coronavirus bereits im Shutdown. Der Druck wird auch auf den Bundesrat immer grösser – innen- wie auch aussenpolitisch.

Die Schweiz ist ein Corona-Hotspot in Europa, Länder wie Österreich, Tschechien und Deutschland stoppten oder beschränkten die Einreise für Schweizer. Singapur kritisierte die Schweiz dafür, zu wenig für die Eindämmung des Virus zu unternehmen.

Von links bis rechts

Schweizer Politiker stossen in dasselbe Horn. Grünen-Nationalrat Bastien Girod fordert schon seit letzter Woche schärfere Massnahmen und doppelte heute Montag auf Twitter nach.

«Zögerliches Verhalten des Bundesrates ist mir absolut unerklärlich», schreibt Girod. «Das Coronavirus konnte sich übers Wochenende in der Schweiz weiterhin stark verbreiten. Nun braucht es endlich: 1) Systematische Tests, 2) Investition in Spitalkapazität und 3) konsequente Eindämmung des Viruses.»

Diese Forderungen kommen nicht nur von links. Die SVP wird in einer Medienmitteilung noch expliziter: «Die Ausbreitung des Virus muss zwingend verlangsamt werden, damit unser Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Deshalb fordert die SVP den Bundesrat auf, die Massnahmen, welche die Kantone Tessin und Basel-Landschaft verordnet haben, auf die ganze Schweiz auszudehnen.»

Roger Köppel lehnt Lockdown ab

Sehr zum Missfallen von Roger Köppel. Der SVP-Nationalrat fällt seiner eigenen Partei in den Rücken und findet deutliche Worte: «Der von Politikern geforderte Lockdown der Schweiz ist Blödsinn. Das Corona-Virus ist für Risikopatienten und Ältere gefährlich.»

«Die müssen wir gezielt schützen, notfalls isolieren. Wenn sie es wollen. Das antiliberale Panik-Paket des Bundesrats wird mehr schaden als nützen.»

Bastien Girod mehr auf SVP-Parteilinie als Roger Köppel. Das Coronavirus lässt die Parteilinien zerfliessen und stellt auch die Politik auf den Kopf. Heute Montagmittag soll sich der Bundesrat mit den Kantonsregierungen zu einer Krisensitzung treffen. Danach ist klar, wie die Schweiz im Kampf gegen die Pandemie weiter vorgeht.

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