Genf will umfassendes Schadstoffkataster für PFAS erstellen
Der Kanton Genf plant ein Kataster für die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS, um belastete Standorte zu sanieren.
Der Kanton Genf will ein vollständiges kantonales Kataster der sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS erstellen. Ziel ist es, stark belastete Standorte zu sanieren und die Verursacher möglichst zur Kasse zu bitten. Die gesundheitsschädlichen per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) seien in Produkten des täglichen Gebrauchs allgegenwärtig und sehr schwer abbaubar, sagte der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers (Grüne) am Mittwoch an einer Medienkonferenz.
Der Kanton Genf wolle mit einer systematischen Bodenanalyse eine genaue Bestandsaufnahme über das Ausmass und die Art der Schadstoffe erhalten. Zu diesem Zweck hat die Regierung einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der einen Investitionskredit von rund vier Millionen Franken eröffnet. Die Regierung fordert den Grossen Rat auf, auf diese Weise die PFAS dem aktuellen Kataster der belasteten Standorte hinzufügen zu können, um die am stärksten kontaminierten Standorte sanieren zu lassen.
Kampagne zur Analyse von Wasserproben
2017 war Genf der erste Kanton, der eine Kampagne mit Probenahmen und Analysen von PFAS im Grund- und Oberflächenwasser durchführte. 2018, 2021 und 2022 wurden über tausend Proben genommen. «PFAS sind ein Problem für das Wasser. Die gute Nachricht für Genf ist, dass das Wasser trinkbar bleibt», sagte Hodgers.
Der Gesetzentwurf will mit der systematischen Suche nach neuen Standorten, technischen Untersuchungen und der Erstellung eines Katasters noch weiter gehen. Eine Sanierung wird verlangt, wenn die gesetzlichen Grenzwerte überschritten werden. In diesem Fall gelte das Verursacherprinzip gemäss Bundesrecht, erklärte Hodgers.
Mögliche Kontaminationen an Brandübungsstandorten
Wenn der Verursacher nicht gefunden werde, trete der Staat an seine Stelle. Der Kanton rechnet damit, dass er grössere Kontaminationen an Standorten finden wird, die für Brandübungen genutzt wurden, sowie auf Deponien und ehemaligen Industriestandorten.
Um die Menge an PFAS in der Umwelt zu reduzieren, wäre es ideal, keine weiteren PFAS mehr hinzuzufügen hielt Hodgers fest. «Es gibt in Europa Debatten über die Herstellung und Verwendung von Gegenständen mit PFAS, aber das fällt nicht in die Zuständigkeit des Kantons», betonte der Staatsrat. In der Schweiz sind vier der 20 wichtigsten PFAS in Feuerlöschschäumen inzwischen verboten.