Pierre-Yves Maillard: Kein Duell mit Roger Nordmann um Ständerat
Die SP Waadt kann in letzter Minute einen Kampf zwischen Pierre-Yves Maillard und Roger Nordmann um den Ständeratssitz verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Nordmann und Pierre-Yves Maillard müssen nun doch nicht gegeneinander antreten.
- Die SP Waadt kann den Titanenkampf um den Ständeratssitz verhindern.
- Mit einer Ausnahme-Regelung darf Nordmann nochmal für die grosse Kammer kandidieren.
Kein Duell um den Ständeratssitz im Kanton Waadt zwischen Pierre-Yves Maillard und Roger Nordmann! Die SP entscheidet sich lieber für den Kompromiss. Pierre-Yves Maillard darf für den Ständerat kandidieren, Nordmann erhält eine Ausnahmegenehmigung. Trotz Amtsperiodenbeschränkung darf er sich so nochmals für den Nationalrat aufstellen lassen.
Delegierte stimmen knapp für Ausnahme für Roger Nordmann
Die Delegierten sprachen sich auf dem Parteitag in Payerne nur knapp für den Vorschlag aus. Für diesen waren zwei Drittel der Stimmen nötig, also 150 von den 224 gültigen Stimmen. Schliesslich waren es 157 Delegierte, die den Kompromiss unterstützten, während 67 dagegen waren.
Die beiden Parteiführer hätten ursprünglich in einem internen Auswahlverfahren gegeneinander antreten sollen für den Platz auf dem sozialdemokratischen Ständerats-Ticket. Doch in letzter Minute wurde eine von Maillard initiierte und am Freitag durchgesickerte Vereinbarung vorgestellt.
Nordmann erklärte sich bereit, seine Kandidatur für den Ständerat zurückzuziehen. Im Gegenzug wollte er im eine erneute Ausnahmegenehmigung, um nächstes Jahr noch einmal für den Nationalrat kandidieren zu können. Laut den Partei-Statuten hat der Lausanner die Amtsperioden-Höchstzahl für die grosse Kammer erreicht, in der er seit 2004 sitzt.
Ohne diese Ausnahmeregelung und im Falle einer Niederlage am Samstag gegen Maillard wäre die Karriere des SP-Fraktionschefs zu Ende gegangen.
Pierre-Yves Maillard: Partei-Spaltung sollte vermieden werden
Die Abmachung sei eine Wahl, die die Partei zusammenbringe, anstatt sie zu spalten, so Maillard vor Parteianhängern. Und sie ermögliche es, die beiden «hinter demselben Hauptinteresse zu vereinen: diese Wahlen zu gewinnen».
Die Delegierten reagierten mit gemischten Gefühlen auf die Lösung. Einige begrüssten den Vorschlag, der eine Spaltung der Partei verhindere und gleichzeitig zwei Spitzenkandidaten im Rennen belasse.
Andere Stimmen aus den Reihen der Jungsozialisten kritisierten jedoch die neue Ausnahmeregelung für Roger Nordmann. Sie verhindere die Erneuerung der Kandidaten und «verleugne die demokratische Debatte». Maillards Ständerats-Kandidatur wurde per Akklamation bestätigt.