Wahlen 2023: Wieso dieser Secondo für die SVP kandidiert
Alper Bingöl stammt aus der Türkei und tritt für die SVP bei den Wahlen 2023 an. Die Ausländerpolitik der SVP stimme – nur werde sie «falsch propagandiert».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher SVP hat für die Nationalratswahlen 2023 eine Liste mit Secondos aufgestellt.
- Einer darauf ist Alper Bingöl, der als Kind aus der Türkei in die Schweiz gekommen ist.
- Er will andere Secondos zum Wählen anregen, seine Wahlchancen sind aber gering.
Die Wahlen 2023 haben eine Besonderheit: Noch nie haben so viele Menschen für den Nationalrat, die Volkskammer, kandidiert. Die Parteien haben dementsprechend auch zig Unterlisten – für Auslandschweizer, queere Menschen, Frauen, Boomer, und so weiter.
Die SVP in Zürich hat eine Secondo-Liste. Auf dieser kandidieren Menschen, die als Kinder von Einwanderern in die Schweiz aufgewachsen sind. Einer dieser Menschen heisst Alper Bingöl, er ist in der Türkei geboren und kam als sechsjähriger nach Zürich.
Gegenüber der «Rundschau» auf SRF schildert Bingöl, wieso er sich für die SVP entschieden hat. Primär gehe es ihm um Sicherheit und Ausländer, die «schmarotzen», da sei er mit seiner Partei einverstanden. Mit den Kampagnen hat er aber ein Problem: «Sie propagandieren es falsch, aber denken richtig.»
Der 43-Jährige will andere Secondos für die Wahlen 2023 mobilisieren: Dass er wirklich in den Nationalrat kommt, ist eher unwahrscheinlich. Dies weiss er auch. Aber seine Kantonalpartei hat das Potenzial der Mobilisierung der Secondos erkannt – und will dieses ausnutzen.
Sein Freund aus Kindeszeiten und Parteikollege Markus Meier sagt: «Ein grosser Teil der Bevölkerung in der Schweiz sind Ausländer, sind Secondos. Ich will nicht, dass ein Drittel des Nationalrats aus Secondos besteht – das wäre mir zu viel.»
Aber einen kleinen Anteil vertrage es. Vor allem, wenn diese dasselbe Gedankengut wie die SVP hätten, lacht Meier.