Caster Semenya zieht vor EU-Gerichtshof für Menschenrechte
«Bei diesem Kampf geht es nicht nur um mich. Es geht darum Stellung zu beziehen» – Caster Semenya will für die Gleichheit im Sport kämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Caster Semenya zieht in den Rechtsstreit vor den Europäischen Gerichtshof in Strassburg.
- Die Südafrikanerin will sich für die Menschenrechte einsetzen.
Doppel-Olympiasiegerin Caster Semenya macht ihre Ankündigung wahr: Sie zieht in ihrem langjährigen Rechtsstreit vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg.
Die zweimalige 800-Meter-Olympiasiegerin hatte im September 2020 vor dem Schweizer Bundesgericht in Lausanne eine Niederlage hinnehmen müssen.
«Ich hoffe, der Europäische Gerichtshof wird die langwährenden Menschenrechtsverletzungen gegen weibliche Athleten durch World Athletics beenden». Dies betonte die 30 Jahre alte Südafrikanerin in einer via Twitter veröffentlichten Erklärung. «Alles, was wir möchten, ist die Erlaubnis, frei zu laufen, jetzt und für immer: Als die starken und furchtlosen Frauen, die wir sind und immer waren.»
This fight is not just about me, it's about taking a stand and fighting for dignity, equality and the human rights of women in sport. All we ask is to be able to run free as the strong and fearless women we are!! Thank you to all of those who have stood behind me✊🏽 pic.twitter.com/0PdBiujH8b
— Caster Semenya (@MightyCaster) February 25, 2021
Caster Semenya hatte im September 2020 vor dem Schweizer Bundesgericht in Lausanne eine Niederlage hinnehmen müssen. Es hatte ihre Beschwerde zurückgewiesen, mit der Semenya gegen eine Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes Cas vorgegangen war. Im Kern des Rechtsstreits geht es um eine umstrittene Regel des Leichtathletik-Weltverbandes zum Testosteron-Limit für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen.
Caster Semenya will für Würde kämpfen
Die Regel verlangt, dass Semenya ihren natürlichen Testosteron-Wert durch Medikamente senken soll. Die dreimalige Weltmeisterin lehnt das ab. Für den Verband gehört Semenya zu den «biologisch männlichen Athleten mit weiblichen Geschlechtsidentitäten». Sie darf daher nicht bei Wettbewerben zwischen 400 Metern und einer Meile starten.
«Bei diesem Kampf geht es nicht nur um mich. Es geht darum Stellung zu beziehen. Für Würde, Gleichheit und die Menschenrechte von Frauen im Sport zu kämpfen», betonte die Läuferin. Sie bedankte sich bei allen, die hinter ihr gestanden haben.