Die Medaillengewinner Julie Derron und Roman Mityukov tragen die Schweizer Fahne an der Schlussfeier von Olympia 2024 in Paris ins Stadion.
Olympia 2024
Roman Mityukov darf an Olympia 2024 an der Schlussfeier die Schweizer Flagge tragen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Julie Derron und Roman Mityukov dürfen die Schweizer Flagge an der Schlussfeier tragen.
  • Derron und Mityukov folgen auf die Karateka Elena Quirici (Tokio 2021).
  • Insgesamt zieht der Schweizer Delegationsleiter ein positives Olympia-Fazit.
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Die Zürcherin Julie Derron war mit ihrem Silber-Coup im Triathlon eine der positiven Überraschungen im Schweizer Team. Der Genfer Roman Mityukov sorgte mit dem Gewinn von Bronze über 200 m Rücken, dass es auch im Schwimmbecken wieder eine Medaille gab.

«Julie und Roman stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten», begründete der Schweizer Delegationschef Ralph Stöckli seine Wahl. «Sie beide haben dies mit ihren Leistungen auch in Paris getan.»

Derron und Mityukov folgen auf die Karateka Elena Quirici, welche die Flagge 2021 in Tokio an der Schlussfeier ins Stadion tragen durfte. An der Eröffnungsfeier in Paris kam Mountainbiker Nino Schurter und Schützin Nina Christen die Ehre zuteil, die Schweizer Fahne bei der Bootsparade auf der Seine hochzuhalten.

Positive Bilanz von Stöckli

Der Schweizer Delegationsleiter Ralph Stöckli zieht nach den Olympischen Spielen von Paris eine positive Bilanz, die über das gute Abschneiden der Schweizer Athletinnen und Athleten hinaus geht.

Bereits eine Stunde vor der offiziellen «Bilanz-Rede» sitzt Stöckli im Maison Suisse und plaudert wie alle anderen auch über die vergangenen drei Wochen in Paris.

Dabei stehen – und das mag überraschen – nicht die Resultate der Schweizer Delegation im Vordergrund, sondern jeder und jede erzählt von den freudigen Tagen in Paris: Das Verkehrs-Konzept hat funktioniert, die Stimmung war super, alles war auf Nachhaltigkeit ausgelegt (es wurde sehr wenig gebaut), Dario Cologna sah den Sport weltweit im besten Licht gezeigt, es war ein Fest vor teils einmaligen Kulissen.

«Die Schweiz hat sich auf höherem Level etabliert»

«207 Nationen während drei Wochen so eng zusammen bringen, das kann nur der Sport», betont Stöckli. «Das Organisationskomitee und das IOC haben gehalten, was sie mit Olympischen Spielen inmitten der Weltstadt Paris versprochen haben.» Und auch Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl schwärmt: «Paris pulsiert, super gemacht.»

Im offiziellen Teil lobt Stöckli die Breite des Schweizer Sports mit acht Medaillen in sieben Disziplinen und 32 Diplomen in 17 Sportarten. «Unsere Grundlage ist gut, die Schweiz hat sich auf einem höheren Level etabliert.»

So macht die Schweiz aus vierten Plätzen mehr Medaillen

Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legt der ehemalige Spitzen-Curler auf die Lehren von Paris 2024. Er nennt drei Kernpunkte, in denen das Schweizer Sportsystem optimiert werden müsse, um erfolgreich zu bleiben und um aus den neun vierten Plätzen auch die eine oder andere Medaille mehr zu machen.

«Die Schweiz ist führend in den Bereichen Forschung und Innovation. Dieses Wissen und diese Kompetenzen müssen wir noch besser in den Spitzensport übernehmen und dabei auch Synergien mit der Wirtschaft nutzen», sagt Stöckli zum ersten Punkt. Swiss Olympic verfolge diesen Weg seit Sommer 2022 mit dem Projekt «Schweizer Olympia Park» als Netzwerk von innovativen Kräften aus Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. «Aber da liegt noch viel Potenzial brach.»

Als zweiten Punkt spricht Stöckli die Rochaden bei den Trainerinnen und Trainern nach den Olympischen Spielen an. «Es muss unser Ziel sein, den Coaches einen langfristigen, konkreten Karriereweg aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass sie mit ihrem Fachwissen so lange wie möglich in unseren Verbänden und im Sportsystem Schweiz tätig sind.» Wenn man immer wieder bei null anfangen müsse, habe man verloren.

Als dritte Erkenntnis hebt der Delegationsleiter die individuelle Förderung der Athletinnen und Athleten hervor, die immer wichtiger werde. Dieser Punkt sei bekannt, aber im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Länder sei im dies nochmals speziell bewusst geworden. «Gezielt individuell fördern, das führt zum Erfolg.»

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