Olympia 2024: Gold-Heldin Simone Biles schiesst gegen Haar-Kritiker
Simone Biles & Co. turnen sich an Olympia 2024 zu Teamgold. Die 27-Jährige wurde in den letzten Jahren wegen ihrer Haare angefeindet. Nun schiesst sie zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Simone Biles wurde in den letzten Jahren immer wieder für ihre Haare angefeindet.
- Diese seien ungepflegt, urteilten Social-Media-Rüpel.
- Beurteilt «nicht die Haare eines schwarzen Mädchens», sagt die 27-Jährige gestern.
- Kurz darauf turnen sich Biles und Co. souverän zu Olympia-Gold.
Historisch! Simone Biles holt mit ihren US-amerikanischen Teamkolleginnen souverän die Goldmedaille im Teamfinal an Olympia 2024. Die 27-Jährige avanciert zur ältesten Turn-Olympiasiegerin seit 1964. Und zur erfolgreichsten Olympiaturnerin der US-Geschichte.
Mit ihrem goldenen Auftritt in Paris stopft die 1,42-Meter grosse Athletin auch ihren Kritikern den Mund. An diese wendet sich Biles nämlich kurz vor ihrem Olympia-Einsatz.
Die Turnerin postete in ihrer Story ein Video, das sie mit hohem Pferdeschwanz zeigt sowie einem weissen Mini-Ventilator. «Kommt mir nicht wegen meiner Haare. Sie wurden gemacht, aber der Bus hat keine Klima-Anlage und es sind ungefähr 90'000 Grad. Ah, und die Fahrt dauert 45 Minuten.»
Sie adressiert eine Botschaft direkt an ihre Haar-Hater: «Das nächste Mal, wenn du die Haare eines schwarzen Mädchens kommentierst – tu es einfach nicht.»
Simone Biles und ihre Haare: Social-Media-Rüpel gehen auf sie los
Hintergrund: Die US-Amerikanerin wurde in den letzten Jahren immer wieder für ihre Haare angefeindet. So etwa im Jahr 2023. Als sie Fotos von ihrem Hochzeitstag postete. Die Ehefrau von Chicago-Bears-Footballspieler Jonathan Owens sähe ungepflegt aus, meinten viele Social-Media-Rüpel.
«Die meisten Reaktionen kommen aus unserer eigenen Community, was bedauerlich ist», sagte Biles im Interview mit dem Magazin «Elle». Sie verriet damals, dass sie sich nur langsam mit ihren Haaren abfinden konnte.
Als sie aufgewachsen sei, habe ihr niemand beigebracht, wie man seine Haare frisiert. «Früher hatte ich Angst, dass meine Frisur als unprofessionell angesehen wird. Heute ist es mir egal, ob meine Kanten glatt sind oder nicht. Ich habe nie so über mein Haar nachgedacht, wie andere Leute es sehen.»
Inzwischen habe sie gelernt, «mein Haar und die Struktur, die ich habe, und die Frisuren, die ich hinbekomme, zu lieben».
Sie verstehe, dass sie sich um ihr äusseres Erscheinungsbild kümmern müsse. Lange habe sie nur die Profis machen lassen. Dank Social Media habe sie auch selbst gelernt, ihre Haare zu machen.
Wieviele Medaillen kommen an Olympia 2024 dazu?
An Olympia 2024 heimste Biles ihr fünftes Olympiagold ein. Auch im Mehrkampf-Final am Donnerstag-Abend ist sie grosse Favoritin. Zudem startet der US-Superstar in vier Einzel-Finals.
38 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sind es nun. Damit räumte Simone Biles mehr Edelmetall bei grossen Wettkämpfen ab als alle männlichen US-Turner in der Geschichte zusammen.