EHC Thun auswärts von Huttwil geschlagen
Der EHC Thun muss die erste Saisonniederlage hinnehmen. Auswärts in Huttwil zeigt die Mannschaft keine zwingende Leistung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun unterliegt Hockey Huttwil mit 3:1.
- Die Oberaargauer waren ein erster echter Gradmesser für das Team.
Am Mittwochabend im Campus Perspektiven in Huttwil kommen die Hausherren besser ins Spiel. Die Thuner reisten ohne den verletzten Captain Reymondin sowie den erkrankten Boss an. Die Oberaargauer haben in der Startphase öfters Scheibenbesitz.
Nach fünf Minuten hat Nico Gurtner die erste Chance für Hockey Huttwil. Generell hat man den Eindruck, dass die Huttwiler mit etwas mehr Tempo und Härte ins Spiel gehen. Eine erste Überzahlsituation lässt das Heimteam aber verstreichen.
Nach zwölf Minuten taucht der EHC Thun ein erstes Mal vor dem gegnerischen Tor auf. Erst scheitert Gil Reymondin an Goalie Kevin Liechti. Dann wird Janik Wyss allein vor dem Tor angespielt.
Der Verteidiger kann der Scheibe einen leichten Richtungswechsel aufzwingen, was Liechti aber früh genug erkennt. Nach 14 Minuten fällt dann das erste Tor des Abends. «Huttu» erobert die Scheibe in der Thuner Zone. Minder legt quer für Bruni, der mit einem satten Schuss Thun-Goalie Stephan Küenzi keine Chance lässt.
Vor Drittelsende hält Küenzi dann stark gegen Andreas Tschudi. Die Oberaargauer jubeln bereits, da kann Küenzi die Scheibe gerade noch so zwischen den Beinen einklemmen. Mit einem verdienten 1:0 für Huttwil geht es zum Pausentee.
Wer sie nicht macht ...
Im Mitteldrittel verzeichnen wiederum die Hausherren die erste Torchance durch Joel Bieri. Im Anschluss lassen die Thuner eine Überzahlsituation ungenutzt. Kurz darauf verpasst Pascal Rossel auf Zuspiel von Dominik Gyger den Ausgleich.
Der EHC Thun ist nun deutlich besser im Spiel und kann Huttwil öfters unter Druck setzen. Kurz vor Spielmitte ist allerdings wieder ein Küenzi in Höchstform gefordert. Gleiches gilt auch, als der Stock von Stefan Spinell unmittelbar vor dem eigenen Tor im dümmsten Moment bricht.
Silvan Hess kann die Scheibe erben, scheitert aber am wachsamen Küenzi. Die nächste Gelegenheit geht dann wieder aufs Thuner Konto. Nach einem Bullygewinn in der Offensivzone Rossel im Slot völlig blank, kann aber erneut nicht reüssieren.
Wie so oft, bewährt sich auch nach dieser Szene das Sprichwort: «Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein». Nur 30 Sekunden nach der Rossel-Chance erzielt Pascal Kilchenmann das 2:0 für Hockey Huttwil.
Drei Minuten vor Drittelsende braucht der EHC Thun erneut einen hervorragend aufgelegten Küenzi, der das Team in Spiel hält. Timon Nyffeler hat dieses Mal das Nachsehen.
Kurz vor der Sirene melden sich auch die Thuner noch einmal mit einer Chance von Yannick Gugelmann. Insgesamt hätte sich das Team von Headcoach Daniel Steiner ein Tor verdient gehabt.
EHC Thun kommt dank Wenger heran
Dies soll sich im Schlussabschnitt ändern. In diesem kommen die Kyburgstädter sogleich zu einem Powerplay. Die Scheibe kursiert gut, die zwingenden Chancen wollen aber nicht herausspringen. Erst zwölf Minuten vor dem Ende bricht der Bann aus Thuner Sicht endlich!
Luca Wenger schnappt sich den Puck in der eigenen Zone und sprinten los. Der Stürmer umkurvt seine Gegner, zieht vom Bully-Punkt aus ab und bezwingt Liechti über der Schulter. Es scheint nun einen Moment lang so, als könnte das Momentum kippen.
Der Moment hält allerdings nur zwei Minuten an. Huttwil-Captain Michael Minder bezwingt Küenzi zwischen den Beinen. 3:1 für Huttwil, sechs Minuten vor dem Ende.
Sekunden später nimmt Steiner seinen Goalie raus und lässt sechs Feldspieler wirbeln. Der EHC Thun spielt nun so, wie es eigentlich das ganze Spiel über geplant war: temporeich, willensstark und körperbetont. Die Huttwiler kommen gar nie dazu, den Schuss aufs leere Tor zu versuchen.
Defensiv spielen es die Oberaargauer auch in dieser Phase immer noch solid. Den Berner Oberländern hingegen will kein Treffer mehr gelingen. Das Team muss sich mit der ersten Saisonniederlage abfinden.
«Huttwil war von der ersten Minute an klarer als wir», konstatiert Coach Steiner nach dem Spiel. Er erklärt: «Gegen die Top-Mannschaften müssen wir bereit sein. Das waren wir heute erst im letzten Drittel.»
Nichtsdestotrotz ist die erste Niederlage nach vier Siegen zum Saisonstart kein Beinbruch für den EHC Thun. Bereits am Samstag haben die Kyburgstädter die Chance auf Verbesserung. Die Mannschaft reist zum Aufsteiger EHC Wetzikon.