Der EHC Thun erlebte am Samstag ein denkwürdiges Heimspiel. Dabei gab es nicht nur einen 9:2-Kantersieg zu bestaunen.
EHC Thun Reymondin Joel
Joel Reymondin (links) lief zum letzten Mal für den EHC Thun ins Grabengut ein. (Archivbild) - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der EHC Thun erlebt einen wahrhaftigen Ketchup-Effekt.
  • Besonders im Mitteldrittel wird Arosa über den Haufen gefahren.
Ad

Beim EHC Thun gab es im Vorfeld des Heimspiels gegen Arosa einige Veränderungen. Mit Nicola Christen kehrte am Samstag ein Langzeitverletzter zurück ins Line-up. Auch Luc Schweingruber konnte nach zweiwöchiger Pause wieder mittun.

Ganz neu dabei ist Yanick von Bergen. Der 20-jährige Stürmer kehrt nach einem Jahr in Dänemark zurück in die Heimat. Von Bergen spielte als Junior bereits in Thun.

Zudem durften die Thuner erstmalig in dieser Saison auf einen Spieler des Partnervereins EHC Visp zählen. Virgile Thevoz verstärkt die Verteidigung des EHC Thun via B-Lizenz. Dies war auch nötig, da sich Sascha Inniger unter der Woche im Training verletzte.

EHC Thun Bärtschi
Dem EHC Thun gelang vor dem gegnerischen Tor wenig. (Archivbild) - zvg

Inniger muss sich nach einem unglücklichen Zusammenstoss nächste Woche an der Achillessehne operieren lassen. Eine schwerwiegende Kadermutation verkündete der EHC Thun vor gut zehn Tagen. Der langjährige Captain Joel Reymondin gab in einem emotionalen Video seinen Rücktritt nach langer Verletzungshistorie.

Reymondin stand am Samstag ein letztes Mal mit dem Thun-Trikot auf dem Eis. Vor dem Spiel wurde er speziell geehrt und verabschiedet. Auch nach dem Spiel erhielt der ehemalige Captain viel Liebe von seinen Teamkollegen und Fans.

Ausgeglichenes Startdrittel

Durch die diversen Veränderungen durfte man gespannt sein, wie sich der EHC Thun gegen Arosa schlagen würde. Der neunfache Schweizermeister hat im Sommer einen regelrechten Umbruch erlebt.

Nichtsdestotrotz sind die Bündner gut in die neue Saison gestartet und lagen vor dem Spiel nur zwei Punkte hinter Thun. Am Samstagabend starten aber die Thuner besser. Pascal Rossel zeigt mit einem kernigen Check zudem erstmal an, wer im Grabengut zu Hause ist.

EHC Thun Krähenbühl
Auch Aron Krähenbühl trifft doppelt für den EHC Thun. - zvg

Nach rund vier Minuten kommen aber die Aroser zu einer ersten Chance. Nach fünf Minuten scheitert dann Thuns Michael Bärtschi an Arosa-Goalie Tim Wüthrich. Das anschliessende Bully gewinnt der EHC Thun.

Verteidiger Aron Krähenbühl hat Platz und schiesst aufs Tor. Stefan Spinell verdeckt Wüthrich die Sicht und die Scheibe landet im Netz. Das Heimteam liegt nach sechs Minuten 1:0 in Führung.

Zu Drittelsmitte überstehen die Berner Oberländer eine Unterzahlsituation schadlos. Der EHC Arosa taut nun aber auf und kommt zu mehr Spielanteilen. Nach 16 Minuten gelingt Filip Cap der Ausgleich, nach einem ungenügenden Klärungsversuch der Thuner.

Einer Topchance von Rückkehrer Nicola Christen lassen die Kyburgstädter den erneuten Führungstreffer folgen. Rossel bedient Bärtschi, welcher einen Gegenspieler nassmacht und staubtrocken einnetzt.

EHC Thun furios im Mitteldrittel

Mit der knappen 2:1-Führung gehen die Oberländer ins zweite Drittel. In diesem wissen die Gäste gar nicht, wie ihnen geschieht. Erst verzeichnen die Thuner einen Lattenschuss, dann verpasst Luca Wenger eine Grosschance.

Nach 25 Minuten muss Arosa-Torhüter Wüthrich einen Schuss von Yannick Gugelmann abprallen lassen. Der mitgelaufene Verteidiger Simon Dietrich ist zur Stelle und trifft. Kurz nach Spielmitte agieren die Thuner im Powerplay.

Jeremy Minder wird freigespielt und trifft mit seinem platzierten Schuss ins rechte obere Eck. Sowohl für Minder als auch für Dietrich sind es die ersten Tore für den EHC Thun. Es dauert dann nur 19 Sekunden, bis das nächste Tor fällt.

EHC Thun Minder
Jeremy Minder erzielt sein erstes Tor für den EHC Thun. - zvg

Nicola Christen täuscht einmal an, schliesst beim zweiten Mal ab und es steht bereits 6:1. Der neu eingewechselte Arosa-Goalie Perrin darf einen leidtun, genau wie zuvor Wüthrich. Und damit noch nicht genug!

Noch vor der zweiten Pause erzielt Krähenbühl sein zweites Tor des Abends. Erneut wird dem Torhüter die Sicht verdeckt, so dass der Weitschuss zum unaufhaltbaren Geschoss wird.

Der Offensivknoten ist gelöst

Die Geschichte des letzten Drittels ist dann deutlich kürzer erzählt. Alain Bahar betreibt mit seinem Tor zum 7:2 Resultatkosmetik für den EHC Arosa. Spinell erobert im Boxplay die Scheibe und trifft zum achten Thuner Tor.

Nicola Christen erhöht mit seinem zweiten Tor gar noch auf 9:2. 725 Fans sind aus dem Häuschen und feiern die Thuner Mannschaft. Nachdem zuletzt gegen Martigny kein Tor raussprang, ist der Knoten nun geplatzt.

EHC Thun Dietrich
Auch Simon Dietrich feiert seine Torpremiere. - zvg

Der EHC Thun gewinnt dank dem Ketchup-Effekt drei Punkte. Nach Spielende gehört die Bühne dann noch einmal dem abtretenden Captain. Von den Fans wurde er mit Sprechchören gefeiert.

Kein Spieler und kein Staffmitglied lässt es sich entgehen, ein Erinnerungsfoto mit Joel Reymondin zu machen. Das Spiel verbrachte Reymondin übrigens im Retro-Look auf der Spielerbank.

Nach einem Abend voller Emotionen steht für den EHC Thun nächste Woche wieder der normale Alltag bevor. Am Mittwoch gastieren die Thuner in Lyss, bevor am nächsten Samstag die Reise nach Bülach führt.

Partner EHC Thun
Partner des EHC Thun. - zvg
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LiebeEHC Thun