EHC Thun meistert auch die Aufgabe EHC Arosa
Nach der Cup-Sensation am Mittwoch ging für den EHC Thun am Samstag der Alltag in der Meisterschaft weiter. Zu Gast im Grabengut war der EHC Arosa.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun empfing vor einer tollen Kulisse den EHC Arosa.
- Um in der Tabelle an der Spitzengruppe dranzubleiben, war ein Sieg nötig.
Am Mittwochabend kurz nach 22 Uhr schwebte der EHC Thun auf Wolke sieben. Dank einem dramatischen Endspurt zwangen die Thuner Amateure im Cup die Profis der GCK Lions in die Knie. Am 28. Dezember werden die Berner Oberländer nun den Cup-Halbfinal bestreiten dürfen.
Bevor es aber soweit ist, stehen die nächsten wichtigen Aufgaben in der Meisterschaft der MyHockey League an. Am Samstag reiste der neunfache Schweizer Meister und Aufstiegsaspirant EHC Arosa nach Thun.
Vor der Partie wurden Jan Schoch und Dominik Gyger vom Verein geehrt. Die beiden sind 2020 nach Thun gewechselt und haben nun beide je 100 Spiele erreicht. Einer von beiden trat dann bereits früh in Erscheinung.
Nach vier Minuten gewinnt Arosa ein Bully in der Thuner Zone. Der Schuss wird von Stephan Küenzi im Thuner Tor abgewehrt und wird zum Bumerang. Schoch reagiert blitzschnell und fährt den Konter.
Nach einem Doppelpass mit Marc Scheuner bezwingt er Jamal Kotry im Aroser Tor Backhand zur frühen Führung. Die über 700 Zuschauer im altehrwürdigen Grabengut sehen in der Folge ein unterhaltsames erstes Drittel.
Webers Fauxpas
Eine erste Powerplay-Gelegenheit lassen die Berner Oberländer ungenutzt. Nach 17 Minuten verlieren die Thuner erneut ein Bully, dieses Mal aber im Drittel von Arosa. Fabian Boss geht sofort auf Scheibenjagd.
Der Puck gelangt zu Nicola Christen, der Lukas Haas bedient. Haas passt von hinter dem Tor direkt auf Boss, der wie zuvor Schoch Backhand trifft. Der EHC Thun liegt 2:0 in Führung.
Kurz vor der ersten Pause dann grosse Verwirrung auf dem Eis! Arosas Serge Weber sowie Thuns Dominik Gyger sitzen je eine Zwei-Minutenstrafe ab. Nach deren Ablauf stürmt Weber bei laufendem Spiel aufs Eis.
Die Schiedsrichter unterbrechen und entscheiden nach kurzer Rücksprache auf eine erneute Zwei-Minutenstrafe. Weber hätte, so wie es Gyger getan hat, warten müssen, bis zum nächsten Unterbruch. So spielten die Aroser kurze Zeit mit sechs Feldspielern.
EHC Thun mit Glück – und Küenzi
Das darauffolgende Powerplay nützt der EHC Thun zu Beginn des Mitteldrittels eiskalt aus. Christen erhöht auf Zuspiel von Boss und Luc Schweingruber auf 3:0.
In der Folge dreht die Partie aber. Arosa ist nun griffiger und schnürt die Thuner phasenweise in der eigenen Zone ein. In einem einzigen Shift scheitern die Bündner gar dreimal an der Torumrandung.
Der EHC Thun hat in dieser Phase das Glück und einen hervorragend aufgelegten Goalie auf seiner Seite. Kurz vor Spielmitte rettet Küenzi zweimal mirakulös. Auch in den drei folgenden Unterzahlsituationen behält er die Übersicht und hält die Null.
Im Schlussabschnitt bricht der Bann auf Bündner Seite dann doch noch. Im Powerplay bringt Andreas Tschudi die Schanfigger wieder in Schlagweite. Bitter für Thun: Unmittelbar vor dem Tor verpassen Mathys Mojonnier und Stefan Spinell im Breakaway das vierte Tor.
Wichtige Punkte bleiben im Grabengut
Sieben Minuten vor dem Ende stellt Boss den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. In Überzahl trifft Boss auf Pass von Haas zum zweiten Mal an diesem Abend. Im Gegenzug verkürzt Manuel Laimbacher aber sogleich wieder.
Bereits dreieinhalb Minuten vor der Sirene nimmt Arosa-Coach Rolf Schrepfer seinen Goalie raus. Das Risiko wird bereits nach wenigen Sekunden bestraft. Stefan Spinell trifft ins leere Tor zur Entscheidung.
Drei Punkte bleiben im Berner Oberland. Der EHC Thun meistert die mental schwierige Aufgabe nach dem Sieg im Cup. Dank dem Sieg bleiben die Thuner in der Tabelle an der Spitzengruppe dran.
Das nächste Heimspiel steht bereits in drei Tagen an. Am Mittwoch empfangen die Kyburgstädter den SC Lyss zum Berner Derby. Mit den Seeländern haben die Oberländer nach der unnötigen Niederlage Ende Oktober noch eine Rechnung offen.