EHC Thun ratlos vor dem Tor
Derbyzeit! Am Mittwochabend reiste der SC Lyss zum EHC Thun ins Grabengut.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit ungleichen Vorzeichen duellierten sich Thun und Lyss ein erstes Mal in dieser Saison.
- Bei den Seeländer hat sich einiges verändert im Vergleich zur Vorsaison.
Neuer Headcoach, neue Spieler: Der SC Lyss hat im Sommer einen Umbruch hinter sich. Dies war aufgrund der finanziellen Nebengeräusche nicht sonderlich einfach.
Die Seeländer haben es aber geschafft, ein auf dem Papier starkes Kader zu präsentieren. Darunter einige Spieler, welche über reichlich Swiss-League-Erfahrung verfügen.
Neu ist zudem Headcoach Manfred Reinhard, der letzte Saison noch Düdingen in die Playoffs coachte. Dabei schied Reinhard im Viertelfinal knapp mit 2:3 gegen den EHC Thun aus.
EHC Thun von Beginn weg spielbestimmend
Nach einer 0:8-Klatsche gegen Tabellenführer Chur am vergangenen Wochenende waren die Lysser zu Beginn sichtlich bemüht. Der EHC Thun seinerseits machte sofort Druck.
Die erste Topchance vergibt Nicola Christen nach rund vier Minuten. Matteo Maruccia im Lysser Tor rettet ein erstes Mal mirakulös. Nach zehn Minuten legt Christen für Mathys Mojonnier auf, der aus aussichtsreicher Position verzieht.
Kurz darauf kombiniert Mojonnier herrlich mit Sascha Inniger und Marc Scheuner. Letzterer verpasst aber ebenfalls den Führungstreffer. Augenblicke später legt Luc Schweingruber für Stefan Spinell auf, der auch kein Glück hat.
Der SC Lyss konzentriert sich voll und ganz auf die Defensive. Wird die Scheibe einmal nach vorne gespielt ist ein «Icing» oder rascher Scheibenverlust die Folge.
Wyss gleicht nach Druckphase aus
Im Mitteldrittel drücken die Thuner weiter auf die mittlerweile überfällige Führung. Zu Spielmitte wandert allerdings Mojonnier auf die Strafbank, die Oberländer finden sich in Unterzahl wieder.
Lyss lässt den Puck kursieren, bevor Loic Privet in den Abschluss geht. Mit einem satten aber scheinbar ungefährlichen Schuss trifft er ins Netz zum 0:1.
Wie ärgerlich! Thun-Goalie Stephan Küenzi, bis anhin beinahe beschäftigungslos, muss hinter sich greifen. Aber, die Kyburgstädter reagieren umgehend und gehen wieder in die Offensive.
Minutenlanger Druck auf das Seeländer Tor ist die Folge. Lyss igelt sich hinten ein, Thun kann sogar einmal durchwechseln. Nach 35 Minuten bricht dann endlich der Bann!
Die Lysser Verteidiger sind stehend K.o., als Janik Wyss abzieht. Dank einem perfekten «Screen» von Teamkollege Jan Wigger ist Maruccia im Tor dieses Mal chancenlos.
Lyss zwingt Thun in die Overtime
Im letzten Drittel geht es im gleichen Stil weiter. Thun drückt, Lyss verteidigt mit Mann und Maus. Die beste Gelegenheit vergibt Christen auf Pass von Mojonnier zu Drittelsmitte.
Am Ende laufen die Berner Oberländer vergeblich an. Der SC Lyss rettet das Unentschieden in die Verlängerung. In dieser erwartet eigentlich jeder der 483 Zuschauer eine erneute Druckphase des EHC Thun.
Dazu kommt es nicht! Martin Alihodzic geht vergessen, so dass Küenzi aus dem Tor stürmen muss, um ihn zu stoppen. Den ersten Schuss aufs verwaiste Tor kann Christen noch blocken, gegen den Nachschuss von Alihodzic ist er dann machtlos.
Der Zusatzpunkt geht an den SC Lyss. Die Thuner verlieren nach einer eigentlich durchaus ansprechenden Leistung unnötig. Allerdings muss sich das Team den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig Effizienz gezeigt zu haben.
Nun folgt für den EHC Thun am Samstag das schwierige Auswärtsspiel in Seewen. Die Innerschweizer liegen in der Tabelle ebenso wie die Thuner in der Verfolgergruppe. Das nächste Heimspiel steigt am Mittwoch darauf gegen Franches-Montagnes.