Eishockey WM: Putin-Freund René Fasel in Finnland nicht willkommen
René Fasel, IIHF-Ehrenpräsident, gilt als Vertrauter von Wladimir Putin. Die Finnen fordern: Der Schweizer soll sich an der Eishockey-WM nicht blicken lassen!
Das Wichtigste in Kürze
- René Fasel ist an der Hockey-WM in Finnland nicht willkommen.
- Das Gastgeberland hält den Schweizer für eine «Schande» für den Sport.
- Dies, nachdem Fasel unter anderem seine Bewunderung für Wladimir Putin kundtat.
«Sehr geehrter Herr René Fasel, Sie sind eine Peinlichkeit und eine Schande für den grossartigen Eishockey-Sport!» Bereits im Februar wurde René Fasel auf Twitter vom finnischen Finanzminister Alexander Stubb angegangen. Damals wurde bekannt, dass Fasel als Berater des russischen Verbandes RIHF fungiert.
Dear René Fasel, you are an embarrassment and disgrace to the great sport of ice-hockey. Please allow our international hockey loving family to celebrate victory and defeat with dignity. Please save your personal preferences in international politics to another stage. @IIHFHockey
— Alexander Stubb (@alexstubb) February 20, 2022
Nun legt Matti Nurminen, Geschäftsführer von Finnlands Eishockey-Verband, nach. Gegenüber dem Sender «Yle» macht er klar: Fasel ist an der Eishockey-WM nicht willkommen!
«Der Krieg der Russen ist eine sehr tragische Angelegenheit. Er hat Auswirkungen auf das Eishockey, den Sport im Allgemeinen und insbesondere auf René Fasel. Er hat hinter den Kulissen den Rat erhalten, sich eine Reise nach Finnland gut zu überlegen», so Nurminen.
René Fasel nannte Russen-Ausschluss «pure Hysterie»
Der Schweizer fungierte 17 Jahre lang als Präsident der IIHF. Seit 2021 ist er Ehrenpräsident. Darum hat er zwar automatisch eine Einladung für die Eishockey-WM bekommen. Anreisen soll er nun aber trotzdem nicht.
Hintergrund: Als die Russen den Angriffs-Krieg auf die Ukraine starteten, schloss die IIHF das Land von der WM aus. Fasel soll den Schritt in russischen Medien als «traurigen Moment in der IIHF-Geschichte» betitelt haben.
Bereits zuvor sorgte Fasel mit Aussagen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen. So sei der Russen-Ausschluss «pure Hysterie», wie er bei «La Liberté» Anfang März erklärte. Er war sich damals sicher, dass sich die Situation bis zur WM ändern wird.
In den letzten Jahren hatte Fasel zahlreiche gemeinsame Auftritte mit Putin. Im September 2021 setzte er zur Lobeshymne auf den Kreml-Chef an. «So ein Land über elf Zeitzonen und mit rund 100 Sprachen stabil zu regieren, ist ein Kunststück. Putin hat in kurzer Zeit viel erreicht – dafür bewundere ich ihn.»