Schweizer Nati: So weit kommt das Fischer-Team an der WM
Heute startet die Schweizer Nati gegen Norwegen in die WM. Nach zuletzt bitteren Viertelfinal-Pleiten soll es endlich wieder mit einer Halbfinal-Quali klappen.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Nachmittag (16.20 Uhr) bestreitet die Schweiz gegen Norwegen das erste WM-Spiel.
- Später trifft die Nati unter anderem auch noch auf Tschechien, Kanada und Finnland.
- Seit der Silbermedaille 2018 warten die Schweizer sehnlichst auf eine Halbfinal-Teilnahme.
An der Eishockey-WM 2018 verlor die Schweizer Nati den Final gegen Schweden erst im Penaltyschiessen. Seither kam das Team von Trainer Patrick Fischer nie mehr über den Viertelfinal hinaus. Und das, obwohl die Schweiz diesen in den letzten drei Jahren jeweils als Favorit in Angriff nahm.
Die Sehnsucht, endlich wieder einmal den Halbfinal zu erreichen und um die Medaillen zu spielen, ist daher riesig.
Klappt es an der diesjährigen WM? Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen auseinander.
Matthias Neuhaus, Sportredaktor
«Wer im Vorfeld einer Eishockey-WM 13 Spiele in Serie verliert, strotzt definitiv nicht vor Selbstvertrauen. Immerhin ist den Schweizern die Hauptprobe geglückt. Ich glaube allerdings nicht, dass sie an der WM den Schalter umlegen können.
Die Verstärkung aus Übersee hebt das Niveau des Teams an. Aber auch mit Josi, Hischier & Co. stufe ich die Kanadier und Finnen in der Gruppe A klar stärker ein als die Schweizer Nati. Sie werden die Ränge eins und zwei unter sich ausmachen.
Die Tschechen sind schlagbar, das hat das letzte Vorbereitungsspiel gezeigt. Im Duell mit dem Gastgeber geht es für die Schweiz um Gruppenrang drei. Das Weiterkommen sehe ich nicht in Gefahr, aber der Viertelfinal wird Endstation bedeuten.
Gelingt der Nati kein Exploit, trifft sie dort mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Schweden oder die USA. Gerade das US-Team ist heuer mit mehr guten NHL-Spielern ausgestattet, als in vergangenen Jahren. Beide Gegner sind für die Schweizer in der aktuellen Verfassung eine Nummer zu gross.
Ich glaube, die Halbfinal-Durststrecke der Schweizer Nati hält an.»
Yannick Zimmermann, Sportredaktor
«Die Niederlagen-Serie ist definitiv nicht förderlich fürs Selbstvertrauen. Dennoch: Das WM-Team ähnelt nur wenig den Mannschaften der vielen Niederlagen. Im jetzigen Kader ist viel mehr Qualität vorhanden.
Klar, mit Meier und Fiala fehlen zwei Weltklasse-Stürmer, auch das Fehlen von Malgin und Moser schmerzt. Trotzdem: Die Schweiz verfügt mit Hischier, Josi, Niederreiter, Kurashev, Siegenthaler und Schmid über geballte NHL-Verstärkung.
Insbesondere die drei Erstgenannten können Spiele im Alleingang entscheiden. Und: Sie bringen Erfahrung, viel Professionalität und massenhaft Leader-Qualitäten mit – auf sowie neben dem Eis.
Dieses Gesamtpaket macht sie zu den derzeit vielleicht wichtigsten Schweizer Feldspielern. Hat die Nati Mühe, werden sie bedingungslos vorangehen und so das Team mitreissen – egal wie die Umstände sein werden.
Mit Kanada, Finnland und Tschechien trifft die Schweiz in der Gruppenphase auf richtige Eishockey-Brocken. Auch Norwegen (mit NHL-Star Zuccarello) und Dänemark bringen Stolper-Potenzial. Dennoch ist eine Viertelfinal-Quali Pflicht – und das wird die Schweizer Nati auch schaffen.
Ob auf Rang eins, zwei, drei oder vier ist egal. Wichtig ist, dass die Schweiz, im Gegensatz zu den letzten Jahren, im Viertelfinal ihre beste Turnier-Leistung abrufen kann. Gelingt dies, kann sie jeden Gegner schlagen.
Ich glaube, die Schweizer schaffen das und stossen daher endlich wieder einmal in einen WM-Halbfinal vor. Dann ist alles möglich.»