Schweizer Nati: Wird Diaz-Rauswurf für Trainer Fischer zum Bumerang?
Patrick Fischer treibt die Verjüngung der Schweizer Hockey-Nati voran. Der langjährige Captain Raphael Diaz (36) muss überraschend weichen. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Wegfall von Raphael Diaz verliert die Nati auf und neben dem Eis einen Leader.
- Auf der anderen Seite bleibt Patrick Fischer seiner klaren Linie treu.
- Der Druck an der WM (Start am 13. Mai) den Halbfinal zu erreichen, steigt. Ein Kommentar.
«Wir brauchen neue Energie», stellt Patrick Fischer zum Start der Vorbereitung auf die Eishockey-WM in Finnland klar. Und macht sogleich Nägel mit Köpfen: Raphael Diaz (36), der seit 2017 Captain ist und mit der Nati zweimal WM-Silber gewann, wird zur eigenen Überraschung ausgebootet.
Damit nimmt Fischer auf dem Eis und in Sachen Leadership Qualitätseinbussen in Kauf. Auch bei den Fans gewinnt der Nati-Coach keinen Sympathiepreis. Denn: Diaz ist sehr beliebt, gehört auch mit 36 Jahren noch zu den Top-Verteidigern der National League.
Fischer schafft mit diesem Entscheid aber Raum für junge Spieler, frische Impulse. Diese braucht die Schweizer Nati nach den enttäuschenden Olympischen Spielen (vier von fünf Spielen gingen verloren) dringend.
Und: Der 46-Jährige bleibt seiner stets klaren Linie treu. Er ordnet alles den gesteckten Zielen unter. Auf Worte folgen bei Fischer stets Taten. In dieser Hinsicht ist der Entscheid also vollkommen richtig.
Die Verjüngung ist im Gange, trägt bereits erste Früchte: Biel-Verteidiger Noah Delémont (20) erzielt letzte Woche bei seinem Nati-Debüt gegen Frankreich (4:2) ein Tor und einen Assist.
Abgerechnet wird aber an der WM im Mai. Das Ziel ist mit dem Halbfinal einmal mehr hoch gesteckt – und offen kommuniziert. Es gibt also keine Ausreden, wenn es wie an Olympia verfehlt wird.
Daran wird die Schweizer Nati und Trainer Patrick Fischer gemessen.
Wird es verfehlt, könnte die Diaz-Ausbootung für den Trainer zum Bumerang werden.