BVB: DFB ermittelt gegen Jude Bellingham nach Schiri-Aussagen
Nach seinen Äusserungen über Schiri Zwayer beim Bundesliga-Gipfel gegen die Bayern (2:3) droht Jude Bellingham vom BVB ein juristisches Nachspiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der BVB verliert ein tolles Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayern München mit 2:3.
- Die Dortmunder attackieren im Anschluss Schiedsrichter Felix Zwayer hart.
- Nun ermittelt der DFB wegen Jude Bellinghams «Manipulations-Aussagen» über Schiri Zwayer.
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes ermittelt gegen den 18 Jahre alten englischen Nationalspieler. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Gremiums, sagt einen Tag nach der Partie auf dpa-Anfrage: «Der Kontrollausschuss wird die Äusserung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen.»
Bellingam hatte nach dem 2:3 des BVB gegen Bayern München nicht nur die Elfmeter-Entscheidung nach Videobeweis zugunsten der Bayern in der 77. Minute, sondern auch «viele andere Entscheidungen» von Zwayer im norwegischen TV mit den Worten «Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?» kritisiert.
Nach einem «Bild»-Bericht soll ausserdem Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase Strafanzeige gegen Bellingham und auch gegen Ex-Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe gestellt haben.
Strafbestände seien Beleidigung, Nachrede und Verleumdung. Demnach habe der Nachwuchsstar des BVB ohne den einstigen Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe, der die Szene am Samstagabend in Dortmund für das ZDF kommentierte, «diese Äusserung aus Lebenserfahrung nicht getan haben» können. Der DFB äusserte sich dazu vorerst nicht.
Der aus Altersgründen nicht mehr als Referee tätige Gräfe hatte Zwayer aufgrund seiner Verwicklungen in den 2005 aufgedeckten Wettskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer kritisiert. «Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifussball pfeifen», hatte Gräfe vor Monaten im «Zeit Magazin» gesagt.
BVB nimmt Bellingham in Schutz
BVB-Vereinsboss Hans-Joachim Watzke sprang dem 18 Jahre alten Profi verbal zur Seite. «Sein Satz ist nicht falsch, auch wenn er ihn nicht sagen muss. Aber das ist dann auch der Emotionalität geschuldet, die man einem 18-Jährigen zugestehen muss. Jude hat niemanden beleidigt, sondern ein Faktum geschildert», sagte Watzke dem «Kicker».
«Es wäre sicher für alle Seiten am besten, wenn der DFB entscheiden würde, ihn vorerst keine BVB-Spiele mehr leiten zu lassen», sagte Watzke den «Ruhr Nachrichten».