Gut, besser, Haaland - der norwegische Wunderstürmer sorgt in Europa weiter für Furore und schürt beim BVB den Glauben an eine erfolgreiche Saison. Doch beim 3:0 über Brügge begeistert auch ein anderer Jungstar - nach zuletzt eher dürftigen Leistungen.
Kein Anlass zur Verzweiflung: BVB-Tormaschine Erling Haaland trifft beim 3:0-Erfolg doppelt. Foto: Martin Meissner/AP/dpa
Kein Anlass zur Verzweiflung: BVB-Tormaschine Erling Haaland trifft beim 3:0-Erfolg doppelt. Foto: Martin Meissner/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Imposante Torquote, unerschütterliches Selbstvertrauen, unbändige Kraft - Erling Haaland rockt die Champions League.
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Mit 16 Treffern in nur zwölf Spielen sorgte der erst 20 Jahre alte Dortmunder für eine historische Bestmarke, von der selbst Fussball-Superstars wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo in jungen Jahren nur träumen konnten. Drei Tage nach seinem Bundesliga-Viererpack in Berlin traf er auch beim 3:0 (2:0) über den FC Brügge doppelt und versetzte damit seinen an diesem Abend kongenialen Sturmpartner Jadon Sancho ins Schwärmen: «Erling ist ein fantastischer Spieler. Es macht Spass, ihm Vorlagen zu geben.»

Dass Haaland mit seinem 1:0 auch noch für den 200. Treffer der Dortmunder in der Königsklasse sorgte und mit seinen acht Treffern im BVB-Trikot selbst Club-Legenden wie Stéphane Chapuisat, Andreas Möller und Lars Ricken nach nur sechs Spielen überflügelte, passte ins Bild einer märchenhaften Erfolgsstory: «Mit Erling haben wir einen überragenden Mann da vorne drin», befand Torhüter Roman Bürki.

Ähnlich überschwänglich fiel das Lob von Abwehrchef Mats Hummels aus: «Erling ist einer von den Jungs, die immer gewinnen wollen, die in jeder Sekunde des Spiels Gas geben, Druck auf den Gegner machen, Tore schiessen wollen. Und deswegen ist er jetzt schon so gut, wie er ist.»

Zur Freude von Trainer Lucien Favre sorgte diesmal nicht nur Haaland, sondern auch Sancho für positive Schlagzeilen. Nach zunehmender Kritik an seinen mässigen Leistungen in den vergangenen Wochen bot der englische Nationalspieler seine bisher beste Saisonleistung und liess nicht nur beim sehenswerten Freistosstor zum 2:0 seine Klasse aufblitzen. Ungewohnt selbstkritisch kommentierte er seinen Formanstieg: «Die letzte Zeit war etwas hart für mich, aber ich bin zurückgekommen und hoffe, dass ich an die guten Leistungen von zuvor anknüpfen kann. Der Coach und die Mannschaft glauben an mich.»

Anhaltende Gerüchte vor der Saison über einen Wechsel in die Premier League hatten Sancho mächtig aus dem Tritt gebracht. Aus dem in der vergangenen Spielzeit besten Offensivspieler der Borussia war ein Mitläufer geworden. Das Vertrauen von Favre vertrieb die aufkommenden Selbstzweifel. «Dieser Sommer war speziell für Jadon. Er sollte das natürlich verdauen - und er wird zurückkommen», sagte der BVB-Coach voller Hoffnung auf weitere gute Auftritte des Angreifers. Ähnlich sah es Lizenzspielerchef Sebastian Kehl: «Wir brauchen Jadon. Er ist ein fantastischer Spieler, und er wird noch besser werden.»

Die beiden Ausnahmetalente Haaland und Sancho bescherten der Borussia eine glänzende Ausgangslage. Mit dem dritten Vorrundensieg in Serie festigte der BVB die Tabellenführung und benötigt nun aus den beiden ausstehenden Gruppenspielen gegen Lazio Rom und in St. Petersburg nur noch einen Punkt für den Einzug in die K.o.-Runde. «Wir haben heute einen grossen Schritt nach vorne gemacht», befand Kehl nach der Partie vor leeren Rängen, «die Lust und die Freude am Fussball sind trotz dieser tristen Verhältnisse bei der Mannschaft zu spüren.»

Dass die Borussia zum dritten Mal nacheinander in der Champions League ohne Gegentor blieb, dokumentiert die gewachsene Reife des Teams - und macht Mut für die Bundesliga. «Am Wochenende haben wir hier mit Köln den nächsten Gegner, den wir schlagen wollen, schlagen müssen. Wir müssen gierig bleiben und dürfen unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren», forderte Kehl. Sein Ausblick auf die kommenden Wochen klang wie eine Kampfansage an die Konkurrenz: «Wir können noch einiges erreichen mit dieser Mannschaft. Wir wollen jetzt einen richtigen Lauf aufnehmen.»

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