Champions League: Uefa prüft Rassismus-Vorwürfe gegen Final-Schiri

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DPA, Matthias Neuhaus

Polen,

Vorwürfe einer Anti-Rassismus-Gruppe aus Warschau gegen Szymon Marciniak, den Schiedsrichter des Finals in der Champions League, sorgen für Aufregung.

Szymon Marciniak champions league
Vor dem Final in der Champions League am 10. Juni prüft die Uefa Vorwürfe gegen den Endspiel-Schiedsrichter. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uefa prüft Rassismus-Vorwürfe gegen Champions-League-Final-Schiri.
  • Eine Anti-Rassismus-Gruppe aus Warschau erhebt Anschuldigungen gegen Szymon Marciniak.
  • Der Pole distanziert sich von rassistischen Äusserungen und betont Fairness und Respekt.

Gut eine Woche vor dem Final der Champions League kommen Rassimus-Vorwürfe gegen Endspiel-Schiedsrichter Szymon Marciniak ans Licht. Die Uefa schaltet sich ein.

Szymon Marciniak pfeift Final der Champions League

Die Europäische Fussball-Union nehme die Vorwürfe sehr ernst. Das teilt der Verband am Donnerstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit und fordert «dringende Aufklärung».

«Nach Prüfung aller Beweise» werde eine weitere Mitteilung folgen, heisst es. Das Endspiel der Champions League zwischen Manchester City und Inter Mailand wird am 10. Juni in Istanbul angepfiffen.

Szymon Marciniak
Szymon Marciniak gehört zu den weltbesten Schiedsrichtern. Er darf den Final der Champions League pfeifen - oder doch nicht? - keystone

Marciniak äussert sich am Donnerstagabend in der Zeitung «Przeglad Sportowy» zu den Anschuldigungen. Als langjähriger Schiedsrichter stünden für ihn «Fairness und Respekt vor anderen immer an erster Stelle. «Ich möchte diese höchsten Werte an andere weitergeben.»

Er distanziere sich «stets von rassistischen, antisemitischen und intoleranten Äusserungen», teilt der Pole mit. «Ich sage immer ‹stoppt den Hass› und werde dafür werben, dass es das Wichtigste ist, ein guter Mensch zu sein.»

Teilnahme an Veranstaltung von umstrittenem Politiker?

Das polnische Sportministerium zitiert Minister Kamil Bortniczuk von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS. «Ich stehe in Kontakt mit Schiedsrichter Szymon Marciniak. Der Denunziationsfall ist eine grosse Manipulation.»

Man werde sich an die Uefa wenden und eine Stellungnahme zur Unterstützung von Schiedsrichter Marciniak abgeben, hiess es.

Szymon Marciniak
Schiri Szymon Marciniak hilft Kylian Mbappé während dem WM-Final in Katar auf die Beine. - keystone

Der Verein «Nie wieder» hatte den Schiedsrichter zuvor aufgefordert, sich von «rechtsextremen Aktivitäten» zu distanzieren. Im Kern geht es um eine angebliche Teilnahme des Polen an einer entsprechenden Veranstaltung des Politikers Slawomir Mentzen. Er gehört der rechtsnationalen und euroskeptischen Partei «Konfederacja» an.

Mentzen gilt als das neue Gesicht der Partei und ist in sozialen Netzwerken sehr aktiv. «Wir wollen keine Juden, Homosexuellen, Abtreibung, Steuern und keine EU» – so hatte er 2019 das Programm seiner Partei zusammengefasst.

Uefa: «Nehmen Anschuldigungen sehr ernst»

«Die Uefa und die gesamte Fussballgemeinschaft verabscheuen die ‹Werte›, die von der fraglichen Partei propagiert werden. Wir nehmen diese Anschuldigungen sehr ernst», teilt die Uefa mit.

Marciniak gilt als einer der Spitzenschiedsrichter des Weltfussballs. Bei der vergangenen WM Ende 2022 in Katar pfiff er den Final zwischen Argentinien und Frankreich.

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