Daum und Bobic finden DFB-Entscheidung für Löw richtig
Christoph Daum hat den Deutschen Fussball-Bund darin unterstützt, an Joachim Löw festzuhalten und auch Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic begrüsst das Votum für den Bundestrainer.
Das Wichtigste in Kürze
- Daum riet Löw zudem dazu, sich in der Frage einer möglichen Rückkehr der von ihm ausgebooteten Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels nicht von aussen beeinflussen zu lassen.
«Es macht keinen Sinn, den Bundestrainer vor der EM 2021 zu wechseln», sagte der frühere Meistercoach des VfB Stuttgart dem SWR. Löw sei «schon auch ein herausragend guter Trainer». Der 60-jährige Löw war nach dem 0:6 der Nationalmannschaft gegen Spanien in der Nations League noch stärker in die Kritik geraten. Der DFB hatte am Montag jedoch mitgeteilt, ihm weiter zu vertrauen und mit dem Freiburger ins EM-Jahr zu gehen.
Daum riet Löw zudem dazu, sich in der Frage einer möglichen Rückkehr der von ihm ausgebooteten Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels nicht von aussen beeinflussen zu lassen. Bleibe Löw bei seiner Entscheidung, sei das in Ordnung. Er solle sich aber auch nicht zu schade sein, noch einmal zu überlegen, ob er ein oder zwei dieser Spieler zurückholen wolle. Eine solche Kehrtwende wäre «kein Eingeständnis von irgendeiner Schwäche», sagte der frühere Trainer von Bayer Leverkusen und des 1. FC Köln. «Mach' das, wovon Du überzeugt bist», sagte Daum Richtung Löw. Mit dieser Haltung sei der Südbadener 2014 schliesslich Weltmeister geworden.
Bobic sagte dem Sender Hit Radio FFH: «Ich finde es absolut in Ordnung, dass man jetzt diesen Weg weitergeht. Warum soll man diesen Weg abbrechen?» Bobic erinnerte an 2006, als die DFB-Elf vor der Heim-Weltmeisterschaft ein Testspiel gegen Italien mit 1:4 verlor, wodurch der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann stark unter Druck geriet. «Nachher war es eine super WM. Ich gehe davon aus, dass wir eine gute EM spielen mit Jogi Löw.»
Zugleich relativierte der 49-Jährige die deftige Spanien-Niederlage, die die Löw-Debatte ausgelöst hatte. «Eigentlich ist nichts passiert», sagte Bobic. «Das war die Nations League - die interessiert in Wirklichkeit keine Sau, wenn man ganz ehrlich ist.»
Auch Bayer Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler unterstützt die Entscheidung, an Joachim Löw als Fussball-Bundestrainer festzuhalten. «Den Druck, den er in seiner Position hat, kann er aushalten», sagte der frühere DFB-Teamchef dem Sender Nitro. «Er wird bei der Europameisterschaft im nächsten Sommer eine schlagkräftige Truppe beisammen haben. Ich glaube, dass wir eine gute EM spielen werden», sagte Völler.