EM 2024: Polizei unterbricht türkischen Fanmarsch wegen Wolfsgruss
Der Wirbel um den Wolfsgruss von Nationalspieler Merih Demiral überschattet den Viertelfinal an der EM 2024 zwischen der Türkei und den Niederländern.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor dem EM-Viertelfinal in Berlin sorgen die türkischen Fans für Ärger.
- Weil sie den umstrittenen Wolfsgruss zeigen, wird ihr Fan-Marsch unterbrochen.
Weil viele türkische Fans den umstrittenen Wolfsgruss gezeigt haben, hat die Berliner Polizei den Fanmarsch angehalten. Die Anhänger waren unterwegs zum Viertelfinal gegen die Niederlande an der EM 2024.
Die Fans seien aufgefordert worden, das Zeigen der Geste zu unterlassen. Ein Fanmarsch sei «keine Plattform für politische Botschaften», teilte die Polizei auf der Plattform X mit.
Der Wirbel um den Wolfsgruss des türkischen Nationalspielers Merih Demiral hatte die Lage vor der EM-Partie in Berlin zusätzlich aufgeheizt.
Demiral hatte die Geste im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer gezeigt. Und war von der Uefa deshalb für zwei Spiele gesperrt worden.
Erdogan kündigt Besuch an der EM 2024 an
In der Türkei hatte die Entscheidung der Europäischen Fussball-Union teilweise Empörung ausgelöst. Türkische Fussball-Ultras riefen die Fans auf, im Berliner Olympiastadion den Wolfsgruss zu zeigen. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte einen Besuch des Spiels an.
Der Wolfsgruss drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Erdogan ist.