Iker Casillas spricht über seinen Herzinfarkt

Vor rund einem Jahr wurde die Fussball-Welt durch eine Schock-Nachricht so richtig durcheinandergewirbelt. Iker Casillas (38), spanische Torwart-Legende, fit wie ein Turnschuh, erlitt im Training beim FC Porto einen Herzinfarkt.

Glücklicherweise fand die Geschichte nach einigen Tagen ein gutes Ende: Der Spanier konnte das Spital nach einer Notoperation verlassen. Mittlerweile geht es dem fünfmaligen Welttorhüter (2008 bis 2012) wieder gut. Seine aktive Karriere hatte er im Februar dennoch für beendet erklärt.

Nun spricht er erstmals über sein Leben nach dem Vorfall. «Ich war nach dem Herzinfarkt etwa einen Monat lang traurig. Ich hatte Angst zu gehen, zu schlafen und mich körperlich anzustrengen. Es war unmöglich», berichtet der langjährige Real-Star bei «FC Porto TV».

Er fühle sich inzwischen wieder gut, meint Casillas, räumt jedoch auch ein, dass er viele Medikamente nehmen müsse. Ein Comeback als Torhüter ist für ihn ausgeschlossen. Man müsse realistisch sein, so der Spanier.

«Das Wichtigste ist meine Gesundheit. Ich denke, nur die Ärzte können sagen, was ich kann oder nicht kann.»

Sein Herzinfarkt war jedoch nicht der einzige Schicksalsschlag in der Familie Casillas. Nur drei Wochen nach dem Vorfall wurde bei seiner Frau Eierstockkrebs diagnostiziert. Zum Glück konnte dieser operativ entfernt werden.

Mit diesen Ereignissen hätten sich einige Dinge für ihn geändert, so Casillas weiter. «Hauptsächlich in meinem Kopf», verrät Casillas und erklärt: «Ich begann, Momente mehr zu schätzen.»

Manchmal würden Fussballer nicht schätzen, «was wir haben und wir glauben nicht, dass wir viele Menschen glücklich machen können». Das habe sich ein wenig geändert, so die Fussball-Legende.

Iker Casillas gilt als Legende von Real Madrid. Er stand für die Königlichen in 725 Spielen zwischen den Pfosten. Für die spanische Nationalmannschaft zog er das Trikot 167-mal an.

Er war der Rückhalt der «Goldenen Generation» Spaniens, die 2008 und 2012 Europa- und 2010 Weltmeister wurde. Mit Real Madrid gewann er dreimal die Champions League und wurde fünfmal spanischer Meister. Zwischen 2008 und 2012 wurde er fünfmal in Serie Welttorhüter des Jahres.

Im Jahr 2015 wechselte er zum FC Porto, nachdem er bei den Königlichen seinen Stammplatz verloren hatte. Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus.

In Zukunft will er sich im spanischen Fussball-Verband RFEF engagieren. Im Februar bestätigte er, dass er um den Vorsitz kandidieren werde.

«Ja, ich werde mich um die Präsidentschaft bewerben», hatte er auf Twitter geschrieben. «Zusammen werden wir unseren Verband auf das Niveau des weltbesten Fussballs hieven.»