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Mit Khedira zum Derby-Hattrick? - Kruse hat was dagegen

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Deutschland,

Khedira bei Hertha - Kruse bei Union. Zwei absolute Führungsspieler. Und doch so unterschiedlich wie die beiden Berliner Vereine, die am Sonntag erst zum vierten Mal in der Bundesliga aufeinandertreffen.

Kennt sich aus mit Derby-Stress: Sami Khedira. Ob er beim Berlin-Derby eingesetzt wird ist noch offen. Foto: Annegret Hilse/Pool via REUTERS/dpa
Kennt sich aus mit Derby-Stress: Sami Khedira. Ob er beim Berlin-Derby eingesetzt wird ist noch offen. Foto: Annegret Hilse/Pool via REUTERS/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sami Khedira ist im Derby-Stress.

Er kennt es aus Madrid: Real gegen Atlético. Er kennt es aus Turin: Juventus Turin gegen FC.

An seinem 34. Geburtstag darf sich der weit gereiste Weltmeister auf eine neue Derby-Erfahrung gefasst machen: Union gegen Hertha - der Kampf um (mehr als) die Berliner Stadtmeisterschaft. Rechtzeitig ist Khedira wieder fit nach seiner Wadenverletzung und drei Spielen Zwangspause. «Ihn werde ich bestimmt mitnehmen», sagte Trainer Pal Dardai.

Khedira, der schnell noch per sozialer Netzwerke seinen Juventus-Freunden viel Glück für deren Derby wünschte, scheint gut und wichtig fürs Binnen- und Kabinenklima der Herthaner zu sein. Ein Anführer-Typ, der dem gegen den Abstieg kämpfenden Club vor allem aber auch auf dem Platz gefehlt hat.

Ob und ab wann Khedira, der im November 2019 sein bis dato letztes Derby bestritt und damals mit 1:0 mit Juventus gegen den FC Turin gewann, während der Spielzeit den Rasen im Stadion An der Alten Försterei betreten darf, liess Dardai offen. Die Verletzung warf den Mittelfeldspieler wieder zurück. Dass die Hertha ausgerechnet zwei der drei Spiele während Khediras Zwangspause gewann, zeigt, dass die Mannschaft unter Trainer-Rückkehrer Dardai insgesamt gefestigter ist.

Und sie will den Derby-Hattrick. Die vergangenen beiden Stadtduelle konnte Hertha für sich entscheiden, beide Male im Olympiastadion. In Köpenick kassierten sie beim ersten Bundesliga-Derby im November 2019, als Khedira noch bei Juventus kickte, eine 0:1-Niederlage.

Heisst auch, dass in Reihen der Unioner vor allem einer noch nicht in den Genuss eines Siegs im prestigeträchtigen und aufgeladenen Hauptstadtduell kam: Max Kruse. Einer, der auch dem Trendforscher Erik Wenzel nicht im Verborgenen blieb. «Er hat einen gewissen Glamourfaktor, ist ein bisschen rätselhaft, spielt aber unfassbar gut Fussball», sagte er der 54-Jährige in einem Interview dem «Tagesspiegel» (Samstag).

Kruse ist ein Jahr jünger als Khedira, Kruse war auch mal Nationalspieler, er brachte es aber im Gegensatz zu den 77 Partien von Khedira auf nur 14 Einsätze. Für die WM in Brasilien 2014 war er nicht nominiert worden von Joachim Löw, nach nicht einmal drei Jahren nach seinem Debüt in der Nationalmannschaft war Kruses Karriere dort schon wieder recht abrupt beendet. «Max hat sich zum wiederholten Male unprofessionell verhalten. Das akzeptiere ich nicht», erklärte Löw im März 2016. Wenige Monate zuvor hatte Kruse im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien den 2:1-Siegtreffer erzielt.

Immer wieder machte Kruse ausserhalb des Platzes Schlagzeilen, sein Vereinsportfolio reicht über Werder Bremen, den FC St. Pauli, den SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg und Fenerbahce Istanbul bis nun zu Union Berlin. Seine Erfolge: deutscher Superpokalsieger 2015/2016 mit Wolfsburg.

In Köpenick lässt sich Kruse einen lockeren Spruch auch nicht nehmen, in den sozialen Netzwerken poltert er schon mal. Aber auf dem Platz ist Kruse da - und wie. Von den 40 Toren der Unioner bisher in dieser Saison erzielte Kruse ein Viertel (10). Und das obwohl der im August verpflichte Offensivmann nach einer Verletzung im Derby-Hinspiel wochenlang ausgefallen war und zwölf Spiele nicht bestritten hatte. «Er hat Ideen, er hat Kreativität», lobte sein Trainer Urs Fischer. Einen Berliner Derby-Sieg hat er aber noch nicht - genauso wie Khedira.

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