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Nach Brexit: Was ändert sich bei Transfers für Premier-League-Klubs?

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Grossbritannien,

Mit dem Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase. Der Austritt Grossbritanniens aus der EU hat auch Auswirkungen auf den Fussball.

Britain Soccer Premier League
Timo Werner wechselte im Sommer für über 50 Millionen Euro von Leipzig zu Chelsea. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die englischen Klubs gibt es ab 2021 schwerwiegende Änderungen.
  • Die Verpflichtung von europäischen Spielern wird wegen des Brexits schwieriger.

Ab dem 1. Januar 2021 gelten für Liverpool, Chelsea, Manchester United und Co. neue Regeln bei der Verpflichtung europäischer Spieler. Für Englands Fussballclubs wird es nach dem Brexit deutlich schwieriger, Profis aus dem europäischen Ausland unter Vertrag zu nehmen.

Der englische Fussballverband (FA), die Premier League und die für die 2. bis 4. Liga zuständige EFL haben in Abstimmung mit dem britischen Innenministerium ein neues Regelwerk für die Verpflichtung europäischen Fussballspieler entwickelt.

Was bedeutet das für die Verpflichtung von Fussballern aus der EU?

Englische Fussballclubs dürfen nach dem Austritt Grossbritanniens aus der EU nicht mehr ohne Weiteres europäische Fussballprofis verpflichten. Für einen Wechsel in die Premier League benötigen die Spieler nun eine Arbeitserlaubnis, wie sie bisher nur Neuzugänge aus Nicht-EU-Ländern vorweisen mussten. Damit hat die britische Regierung quasi ein Mitspracherecht bei Spielertransfers.

Welche Anforderungen müssen für die Arbeitserlaubnis erfüllt werden?

Für die Erteilung einer Arbeitserlaubnis spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die mit Punkten bewertet werden, darunter die Einsätze des Profis in der Nationalmannschaft, das Niveau seines bisherigen Vereins, Erfolge in kontinentalen Wettbewerben und die Zahl der Einsätze im Verein. Erfüllt ein Spieler die Mindestpunktzahl, erhält er die Arbeitserlaubnis automatisch. Verfehlt er die Punktzahl nur knapp, entscheidet eine Kommission über eine Ausnahmegenehmigung.

Was bedeutet das für Fussballer, die bereits in England spielen?

Für Spieler, die vor dem Jahreswechsel verpflichtet wurden, ändert sich zunächst nichts. Wer schon vor Ablauf der Übergangsfrist in Grossbritannien lebte oder bis dahin seinen Wohnsitz dort hatte, konnte bis zum 31. Dezember sein Aufenthaltsrecht beantragen und darf dann in der Regel auch in Grossbritannien bleiben und arbeiten. Die deutschen Chelsea-Profis Timo Werner und Kai Havertz etwa würden die nötige Punktzahl für eine Arbeitserlaubnis ohnehin erreichen.

Welche Regeln gelten für Nachwuchsspieler?

Den Premier-League-Clubs könnten in Zukunft einige Talente entgehen. Ausländische Spieler unter 18 Jahren dürfen nach dem Brexit nämlich nicht mehr verpflichtet werden. Und in jedem Transferfenster dürfen die Vereine höchstens drei ausländische U21-Spieler unter Vertrag nehmen. Nach den neuen Regeln hätte ein Star wie der Franzose Paul Pogba, der als 16-Jähriger erstmals zu Manchester United wechselte, seine Profikarriere nicht in der Premier League beginnen können.

Wie bewerten die Beteiligten das neue Regelwerk?

Premier League, EFL und der nationale Verband äusserten sich in einer gemeinsamen Erklärung betont einheitlich und zufrieden. Profitieren dürfte - wenn überhaupt - nur die FA von der neuen Regel. Vereinfacht gesagt hofft der Verband, dass in Zukunft weniger mittelmässige Spieler nach England wechseln. Damit wären die Clubs verstärkt darauf angewiesen, auf den Nachwuchs aus dem eigenen Land zu setzen. Das könnte langfristig der englischen Nationalmannschaft nützen.

Was sagt Brexit-Gegner Jürgen Klopp dazu?

Liverpool-Coach Jürgen Klopp sieht die Sache anders als die FA. «Wir schaffen nicht mehr Talente, indem wir andere Talente blockieren», sagte er der Zeitung «Guardian» und erinnerte daran, dass die englischen Nachwuchsteams schon jetzt sehr erfolgreich seien. «Warum ist das so? Weil sie viele gute Spieler um sich herum hatten, die auch gut Fussball spielen», sagte Klopp bestimmt. «Das hilft.»

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