Super League: Britische Regierung droht
Die britische Regierung um Premierminister Boris Johnson will die Pläne für eine europäische Super League mit allen Mitteln stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwölf europäische Vereine wollen eine «Super League» gründen.
- Bei vielen Fans stösst diese Revolution sauer auf.
- Auch die britische Regierung will sich gegen die Pläne der Clubs wehren.
Das sagte der zuständige Minister Oliver Dowden im britischen Unterhaus.
«Dieser Vorstoss läuft dem Geist des Spiels zuwider», sagte Dowden. Der Fussball sei «eine der grössten nationalen Institutionen» des Landes, die geschützt werden müsse.
Zunächst sei es Sache der Fussball-Verbände, zu reagieren. Er habe sich daher mit Vertretern des Football Association, der Premier League und der UEFA getroffen. Dies berichtete der konservative Politiker.
Es gebe robuste Regeln auf Verbandsebene und diese würden nun zu Recht in Erwägung gezogen. «Sie haben unsere volle Rückendeckung», sagte Dowden weiter.
«Keine guten Nachrichten»
Sollten die Pläne für die Super League nicht durch die Verbände zu Fall gebracht werden können, werde die Regierung handeln. «Alle Optionen sind auf dem Tisch, wir werden jede Möglichkeit ausloten», drohte Dowden.
Das könne sich beispielsweise auf Regelungen zu den Führungsstrukturen und dem Wettbewerbsrecht beziehen. Auch der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Pläne als «keine guten Nachrichten» kritisiert.
Dowden kündigte auch eine durch Fans geleitete Prüfung an, um die langfristige Zukunft des Fussballs sicherzustellen. «Wenn uns das vergangene Jahr irgendetwas gelehrt hat, dann dass der Fussball nichts ist ohne seine Fans», sagte der Minister.
Konkurrenz zur Champions League
Unter anderem sechs englische Premier-League-Vereine hatten sich am Sonntag zu der Gründung einer neuen europäischen Super League bekannt. Diese soll in Konkurrenz zur Champions League treten.
Die Teilnahme an dem Wettbewerb soll dabei bis auf wenige Plätze einem Kreis weniger Top-Vereine dauerhaft vorbehalten sein. Die Pläne stossen jedoch auf breiten Widerstand bei Fans, Politik und Verbänden.