Warum will Bayern München Abstiegstrainer Kompany? Engländer rätseln
Vincent Kompany soll vor der Unterschrift bei Bayern München stehen. In England sorgt das für grössere Fragezeichen. Der Belgier stieg mit Amdounis Burnley ab.
Das Wichtigste in Kürze
- «Warum will Bayern München Vincent Kompany?»
- In England kann man die sich anbahnende Trainer-Verpflichtung des FCB nicht verstehen.
- Der Belgier stieg mit Burnley gerade aus der Premier League ab.
Das Trainer-Theater bei Bayern München scheint ein Ende zu nehmen. Nach sechs (!) Absagen von Alonso, Tuchel, Nagelsmann, Rangnick, Glasner und Schmidt scheint man nun fündig geworden zu sein. Wie verschiedene Medien berichten, soll sich der Bundesliga-Dritte mit Vincent Kompany (38) einig sein.
In England schaut man sich mit grossen Augen an. Der Belgier stieg mit Amdouni-Club Burnley gerade aus der Premier League ab, holte nur 24 Punkte.
«Warum will Bayern München Vincent Kompany?», titelt etwa «The Athletic». «Kompany ist für die Deutschen nicht der Plan A, sondern muss vielmehr Plan J sein», so die Sportzeitung.
Pete Sharland von «Eurosport» in London zweifelt ebenfalls, ob der Ex-Manchester-City-Spieler die ideale Lösung ist. Kompany habe bei Burnley zwar bewiesen, dass er taktisch einen spektakulären Plan A habe. Sein Stil wurde aber schnell entschlüsselt. «Als es nicht mehr so gut lief, hatte er keinen Plan B.»
Kompanys Offensiv-Fussball ist «lobenswert, aber naiv»
Der Fussball-Experte glaubt, dass der Kompany-Fussball bei einem spielerisch guten Verein wie Bayern München besser funktioniert. «Aber was ist, wenn es gegen Leverkusen, Dortmund, Leipzig, Stuttgart oder die grossen Klubs in Europa geht? Da mache ich mir Sorgen.»
Auch bei den Schreibern von The Athletic hält man den Kompany-Fussball für «lobenswert, aber auch naiv. Die Unerfahrenheit des Trainers zeigte sich taktisch, als seine Mannschaft in der Anfangsphase dominiert wurde. Burnley wirkte unausgereift – es dauerte bis zu den letzten zehn Spielen der Saison, bis das Team konkurrenzfähig war.»
Bayern München hofft auf Xabi Alonso 2.0
Für Stirnrunzeln sorgt die Nachricht beim «Guardian», der von einer «Überraschung» schreibt. Die «Daily Mail» betitelt die Kompany-Entscheidung gar als «Shock Move».
Das allgemeine Echo: Kompany ist für Bayern München ein «Boom-or-Bust-Move». Heisst: Es könnte ein grosser Erfolg werden – oder spektakulär schief gehen.»
Ersteres dürften sich auch die Bosse an der Säbenerstrasse erhoffen. Aufgegangen ist die Taktik bereits bei Bayer Leverkusen. Mit Trainer-Neuling Xabi Alonso holte die Werkself in der zweiten Saison die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte.