WM 2022: Internationale Pressestimmen zum Auftakt

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Qatar,

Nach einer glanzvollen Show im Wüsten-Stadion hat der WM-Gastgeber Katar das Eröffnungsspiel 0:2 gegen Ecuador verloren.

Die Spieler aus Ecuador bejubeln ihren Sieg im WM-Eröffnungsspiel mit ihren Fans.
Die Spieler aus Ecuador bejubeln ihren Sieg im WM-Eröffnungsspiel mit ihren Fans. - Tom Weller/dpa

Schon vor Abpfiff leerten sich die Zuschauerränge, für Irritationen sorgte auch ein Auftritt von FIFA-Präsident Gianni Infantino. Dazu schreibt die internationale Presse:

Spanien:

«Marca»: «Mit Geld bekamen sie die Kühlung hin, aber nicht, wie man gut Fussball spielt. (...) Beim Elite-Fussball ist es ohne Talent fast unmöglich. Und wenn darüber irgendein Zweifel bestand, dann brauchte die WM, der anspruchsvollste und spektakulärste Sportwettkampf der Welt, drei Minuten, um das ins Gedächtnis zu rufen.»

«El País»: «Der Emir von Katar eröffnet das Turnier und feiert die «Diversität» in einer Loge mit kaum Frauen.»

Frankreich:

«L'Equipe»: «Katar hat nicht wirklich das Niveau, um bei seiner Weltmeisterschaft eine Rolle zu spielen, und ein grosser Teil seines Publikums kehrte in der zweiten Halbzeit nicht zurück. Eine irre Eröffnung.»

«Le Figaro»: «Eines ist sicher: Katar hat bei diesem Auftaktspiel nicht beeindruckt. (...) Ein Eröffnungsspiel, das im Grossen und Ganzen nicht in die Geschichte eingehen wird, bestritten im langsamen Tempo, mit wenigen Chancen und wenig Spektakel.»

Österreich:

«Kronen-Zeitung» [zu Infantinos Aussage, er habe Diskriminierung wegen seiner roten Haare erlebt]: «Ein Satz, der für die verfolgten Minderheiten und unterdrückten Frauen eine Verhöhnung ist. Unpassend und selbstherrlich. (...) Für etliche Katar-Kritiker steht allerdings fest: Der Tiefpunkt ist bereits vor dem Anpfiff des ersten Spiels erreicht.»

Grossbritannien:

«Daily Mirror»: «Enner Valencia strahlte sogar noch heller als die Lichtshow der Eröffnungsfeier, als Ecuador Gastgeber Katar im ersten Spiel besiegte. (...) Katar muss in den nächsten beiden Spielen etwas ganz Besonderes zeigen, um bei ihrer Heim-WM überhaupt eine Chance auf das Weiterkommen zu haben.»

«Telegraph»: «Katar bietet in seiner Eröffnungszeremonie ein perfektes Beispiel für Sportswashing dar. (...) Letztlich war diese Zeremonie ein Schaukasten eines einzigartigen Zusammentreffens einer korrupten, geldversessenen Organisation und einem Regime mit einem mittelalterlichen Ansatz für Bürgerrechte und Arbeitssicherheit.»

«Guardian»: «Für Katar war dies eine Enttäuschung mit zwölf Jahren Vorbereitung. Das Gastgeberland hat diese Zeit damit verbracht, die Infrastruktur für eine Weltmeisterschaft aufzubauen, die von Kontroversen umhüllt und mit einem bitteren Beigeschmack gefüllt ist, der, was auch immer die nächsten vier Wochen bringen werden, wahrscheinlich nie weggespült werden wird.»

Italien:

«La Repubblica»: «Als der Sprecher stolz die 67.000 Zuschauer auf den Tribünen des Al-Bait Stadions verkündet, sind viele längst gegangen. Bereits zur Halbzeit. Katar startet als Gastgeber sehr schlecht in die Weltmeisterschaft, die erste seiner Geschichte: Ein Spiel, das nie stattgefunden hat, zusammengefasst im Gesicht des katarischen Trainers, des Spaniers Felix Sanchez Bas, das er nach dem zweiten Tor von Enner Valencia mit der Hand verdeckt.»

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