Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen war beim Remis gegen Deutschland im Stadion. Die Nati begeistert. Wer trifft nun an der EM 2024 gegen Italien-Goalie Donnarumma?
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Basler unter sich: Erni Maissen trifft an der EM 2024 Bundesrat Beat Jans. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen ist begeistert vom Auftritt der Schweizer Nati an der EM.
  • Im Achtelfinal wartet Italien. Der beste Italiener steht im Tor, findet die FCB-Legende.
  • Maissen ist froh, gehen wir den Kroaten aus dem Weg.
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Die Schweizer Nati begeistert an der EM 2024. Yakins Elf hat gezeigt, dass wir mit Deutschland auf Augenhöhe sind, wir machten unserem grossen Nachbarn das Leben richtig schwer. Die Reise nach Frankfurt war es wert. Allein die Stimmung – Hühnerhaut!

Ich glaube nicht, dass die Nati-Reise im Achtelfinal endet. Dort treffen wir nämlich nicht auf die Kroaten. Zum Glück nicht!

Wer schafft es in den EM-Viertelfinal?

Die Kroaten sind wohl eines der härtesten Teams der EM 2024. Sie sind unberechenbar, man weiss nie, was kommt von ihnen. Oft kommen sie nur über den Kampf ins Spiel – das wäre eklig geworden.

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Gianluigi Donnarumma hält gegen Kroatien einen Penalty, nach dem Spiel tröstet er den Fehlschützen und späteren Torschützen Luka Modric. - Keystone

Stattdessen wartet nun Italien. Die Schweiz reist mit dem Selbstvertrauen, dass man auch gegen grosse Gegner mithalten kann, an. Steht die Schweiz weiter so massiert, wird das für Italien sehr schwer.

Der Titelverteidiger hat mich noch nicht überzeugt an der Endrunde in Deutschland. Gegen Kroatien hatten sie lange Zeit viel Mühe, haben mit dem Tor in der 98. Minute Glück.

Donnarumma ist der Superstar Italiens

Früher hatte Italien Weltklasse-Einzelspieler. An diesem Turnier sucht man die grossen Namen, genauso fehlt ein richtiger Goalgetter. Der Einzige, der aus dieser Mannschaft heraussticht, steht im Tor: Italien hofft auf den überragenden Goalie Gianluigi Donnarumma. Am Samstag müssen die Schweizer ganz gut zielen – ich glaube daran.

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Gianluigi Donnarumma ist bislang der beste Italiener an der EM 2024. - Keystone

Murat Yakin ist immer für eine Überraschung gut, wird auch gegen Italien wieder in die Trickkiste greifen. Bis jetzt ist alles aufgegangen. Kaum jemand kann jeweils sagen, wen Yakin in der nächsten Partie aufstellt. Das macht es so schwierig, gegen die Nati zu spielen.

Möglich, dass Shaqiri nochmals eine Chance bekommt. Immer wenn man bei ihm meint, seine Zeit ist durch, antwortet er mit einem Geniestreich.

Auch die Sturmtank-Variante Embolo ist gut vorstellbar, er hat es gegen Deutschland gut gemacht. Duah sehe ich eher weniger in der Startelf.

Der nächste Geniestreich von Shaqiri an der EM 2024?

Definitiv nicht in der Startelf steht am Samstag Riccardo Calafiori. Der Ex-FCB-Spieler ist für mich die tragische Figur Italiens.

Gegen Spanien lenkt er ins eigene Tor ab, er kann nicht viel dafür. Gegen die Kroaten sieht er seine zweite Gelbe und fehlt nun im Achtelfinal. Gegen die Schweiz hätte der ehemalige Basler ganz sicher gerne mitgespielt.

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Riccardo Calafiori verpasst den Achtelfinal an der EM 2024 gesperrt. - keystone

Mein Tipp: Es wird ein 1:0 für die Schweiz! Italien liegt uns, in der Vorbereitung auf die Katar-WM war man bereits auf Augenhöhe. Auch weil die Italiener die Nati unterschätzten. Das könnte auch an der EM 2024 wieder passieren – Deutschland hat es vorgemacht.

Zu guter Letzt muss ich noch ein paar Worte über Dan Ndoye schreiben. Letzten Sommer verliess er den FCB. Wer hätte gedacht, dass er ein Jahr später an der EM 2024 für die Nati unverzichtbar ist?

Das letzte Problemchen: Ndoye fehlt weiter die Kaltschnäuzigkeit. Wenn es eng wird, haut er einfach drauf. Ich hoffe, dass er das mit seinem ersten Tor nun abgestellt hat. Seine Geschwindigkeit ist sowieso für jeden Gegner eine Gefahr.

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Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Auch das Trikot der Schweizer Nati streifte er sich 29-mal über.

Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!

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