FC Basel: Wurde zuvor gegen Sforza gespielt, Patrick Rahmen?
Der FC Basel wirkt seit dem Trainerwechsel von Ciriaco Sforza zu Patrick Rahmen wie verwandelt. Was macht der neue Coach anders?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch spielt der FC Basel auswärts gegen Vaduz.
- Trainer Patrick Rahmen peilt mit seinem Team den dritten Sieg in Serie an.
Patrick Rahmen gelingt ein Traumstart als Trainer beim FC Basel. Zwei Spiele, sechs Punkte – und ein Torverhältnis von 9:3.
Diese beiden Partien zaubern den Fans immerhin kurzzeitig ein Lächeln aufs Gesicht. Auch wenn einige von ihnen am Samstag ihre Saison-Abis aus Protest gegen die Club-Führung abgegeben hatten.
Revanchiert sich der FC Basel gegen Vaduz?
Schon am Mittwoch kann der FCB den Aufwärtstrend auswärts beim FC Vaduz bestätigen. Vaduz? Genau: Erst Anfang Monat verlieren die Bebbi zuhause gegen den Aufsteiger – es ist das letzte Spiel von Ex-Trainer Ciriaco Sforza.
Die beiden kopfballstarken Innenverteidiger Yannick Schmid und Joel Schmied köpfeln Sforza quasi aus dem Amt. Obwohl diese Stärke eigentlich schon ligaweit bekannt war.
Nau.ch: Patrick Rahmem, im letzten Spiel gegen Vaduz waren Sie noch Assistent von Sforza. Hat man vor dem Spiel die Gefahr durch die beiden Schmi(e)ds nicht besprochen?
Patrick Rahmen: Doch, natürlich. Es ist bekannt, dass Vaduz sehr stark auf Standards ist – darum war es ein Thema in der Vorbereitung. Zum Glück spielt am Mittwoch nur einer der beiden. (Joël Schmied ist gesperrt, d.Red.)
«Wir stehen in der Verantwortung»
Nau.ch: Haben in dem Fall einige Spieler bei Ciriaco Sforza schon nicht mehr zugehört und auf Airolo – Göschenen geschalten?
Patrick Rahmen: Es spricht doch jeder Trainer diese Stärken der Vaduzer an. Ich habe das auch schon erlebt, als ich noch beim FC Aarau war. Trotzdem fällt es immer wieder auf, dass Spieler völlig ungedeckt zum Abschluss kommen. Wir wollen am Mittwoch beweisen, dass wir diese Akteure im Griff haben können.
Nau.ch: Gehen Sie mit mir einig, dass das Team gegen Vaduz in der Bringschuld gegenüber den Fans und dem Club steht?
Patrick Rahmen: Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir in der Verantwortung stehen. Das soll jetzt genau so weiter gehen wie in den letzten beiden Spielen. Es war noch nicht alles perfekt, aber die Ausrichtung hat gestimmt. Das erwarte ich vom Team, das ist die Basis für den Erfolg.
Es wird ein schwieriges Spiel gegen eine physisch starke und gut organisierte Mannschaft. Vaduz hat Mittel, um jedem Gegner weh zu tun.
Nau.ch: Wieso gewinnt der FC Basel zum dritten Mal in Serie?
Patrick Rahmen: Weil wir mit Leidenschaft ans Werk gehen und den absoluten Willen zeigen. Wir wollen nicht nachlassen – damit ist die Basis gelegt.
«Hat der FCB gegen Ciriaco Sforza gespielt?»
Nau.ch: Man spricht ja oft von Teams, die gegen oder für einen Trainer spielen. Im Falle des FCB gibt die Mannschaft aktuell eigentlich eine eindeutige Antwort?
Patrick Rahmen: Ich möchte das nicht kommentieren. Mir geht es darum, dass ich meine Ideen der Mannschaft mitgeben kann. Und bis jetzt ziehen alle voll mit und setzen das hundertprozentig um. Ich erwarte, dass das so bleibt und konzentriere ich mich darauf, was ich beeinflussen kann.
Nau.ch: Sprechen Sie vielleicht eher die Sprache der Spieler? Ihr Vorgänger Ciri Sforza hat das ja sicher auch probiert?
Patrick Rahmen: Ich möchte das nicht vergleichen. Mir geht es darum, den jetzt eingeschlagenen Weg konsequent weiterführen.
Goalie-Hierarchie bleibt beim FC Basel gleich
Nau.ch: Ein Beispiel: Sforza hat Jasper van der Werff regelmässig hinten rechts gebracht, obwohl es nicht seine Position ist. Sie haben das gemerkt – und gleich geändert. Ist das eines der Details, die sich unterscheiden?
Patrick Rahmen: Ich habe gegen Servette Abrashi dort gebracht – das ist auch nicht seine beste Position. Jasper hat das zuvor phasenweise gar nicht so schlecht gemacht. Aber für ihn war es auch nicht immer so einfach.
Amir ist ein erfahrener Spieler, der die Position auch schon gespielt hat. Darum war er für den Match gegen Servette die bessere Wahl.
Nau.ch: Letztes Beispiel: Sie trainierten Djordje Nikolic schon in Aarau, kennen ihn schon länger. Ist es für ihn so «einfacher», wenn er nicht spielt?
Patrick Rahmen: Das glaube ich nicht, Djordje möchte sicher auch spielen. Für ihn lief es unglücklich, Anfang Saison hatte er ein paar Wackler drin. Er hat aber schon gezeigt, dass er die Nummer Eins beim FC Basel sein kann.
Er wurde aber nach der Nati-Pause von Corona ausgebremst. Dann hat Heinz Lindner gespielt – und hat das sehr gut gemacht. Im Moment werde ich das darum nicht in Frage stellen.