FCZ: Gute Noten und Fairplay-Oscar für den FC Luzern
Der FC Luzern überzeugt gegen den FCZ mit einem Blitzstart und einer grossartigen Fairplay-Geste. Hier kommen die Noten nach dem 2:1-Sieg im Letzigrund.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur zwei FCZ-Spieler holen sich nach der Heimpleite gegen Luzern eine genügende Note ab.
- Der FCL überzeugt vor allem in der ersten Halbzeit – und wird dafür belohnt.
Der FCZ verschläft den Start ins Heimspiel gegen den FC Luzern völlig. Schon nach sechs Minuten steht es im strömdenden Regen 0:2 – eine Reaktion bringen die Zürcher nicht mehr zu Stande.
Am Ende reicht es nur zum Anschlusstreffer durch Antonio Marchesano. Die drei Punkte bringen den FCL bis auf einen Zähler an den FCZ heran.
Hier kommen die Noten, die vor allem bei den Luzernern auf Basis der starken ersten Halbzeit gemacht wurden. Nach der Pause reichte der Verwaltungsmodus. Dafür wird noch der Fairplay-Oscar vergeben!
FCZ
Yanick Brecher
Es klingt oft gleich, aber Brecher ist bei dieser Niederlage unschuldig. Seine Vorderleute lassen ihn im Stich – oder sind nicht auf den Punkt bereit.
Silvan Wallner
Die Chance ist gross, dass ihm auch heute noch schwindlig ist. Der FCL rollt immer wieder über die linke Seite an – und Wallner ist mehrmals schlicht überfordert. Dazu verteilt er auch noch Geschenke in Form von grauenhaften Zuspielen, worauf FCL-Frydek fast den dritten Treffer erzielt.
Nathan
Bei beiden Toren sieht die Abwehr des FCZ schlecht aus, dazu kommen noch schlimme Pässe. Das seine Gelb-Rote Karte zurückgenommen wird, ist korrekt. Denn er hat nicht Schiri Bieri angeflucht, sondern seinen Mitspieler Gnonto.
Becir Omeragic
Auch der Nati-Verteidiger hat seinen inneren Wecker wohl nicht pünktlich auf 20.30 Uhr gestellt. Sonst wären die Zürcher wohl nicht schon nach fünf Minuten mit zwei Toren zurückgelegen. Auch er erreicht sein Niveau nicht.
Fidan Aliti
Ist noch der Beste der schwachen Verteidigung beim FCZ. Aber auch er lässt sich von der Unsicherheit etwas anstecken. Gut ist dafür ein Zuspiel auf Kramer, der aber an FCL-Goalie Müller scheitert.
Ousmane Doumbia
Doumbia kann den FCL-Express in der ersten Halbzeit nicht stoppen, da fehlt einfach eine Schippe.
Hekuran Kryeziu
«Heki» darf wieder einmal von Anfang an ran, weil Domgjoni und Dzemaili verletzt fehlen. Doch derzeit ist er ein Schatten seiner besten Tage und kann dem FCZ in dieser Form nicht helfen. Dabei hätte er gegen seinen Ex-Club sicher gerne brilliert – das ging aber in die Hose.
Assan Ceesay
In der ersten Halbzeit fast unsichtbar. Er macht sich nach der Pause zwar auch bemerkbar. Aber nicht so, dass man sich daran erinnern müsste.
Antonio Marchesano
Der einzige Feldspieler beim FCZ, der eine vernünftige Leistung zeigt (neben Gnonto, der nach seiner Einwechslung etwas Leben rein bringt). Es ist kein Zufall, das Marchesano der Anschlusstreffer gelingt. Er hat nie aufgegeben und seinen neunten Treffer erzielt.
Fabian Rohner
Viel zu passiv bei der Frydek-Flanke vor dem Führungstor für den FC Luzern. Spielt etwas weiter vorne als gewohnt. In der zweiten Halbzeit taucht er mal vor dem FCL-Tor auf, aber ohne dass es brenzlig wird.
Blaz Kramer
Hat eine gute Chance nach der Flanke von Aliti, aber er findet in FCL-Goalie Müller seinen Meister. Ansonsten ist es nicht mehr, als ein laues Lüftchen.
FC Luzern
Marius Müller
Kaum etwas zu tun – und wenn es ihn braucht, ist er zur Stelle und klärt gegen Kramer. Ausserdem ist Marius ein fairer Sportsmann.
Er hat Schiedsrichter Bieri klar signalisiert, dass Nathan nicht gegen den Schiri, sondern den eigenen Mitspieler geflucht hat. Darauf zieht Bieri die zweite Gelbe wieder zurück.
Das ist wahrer Sportsgeist – dafür gibt es im Video den Fairplay-Oscar von Mischi Wettstein!
Martin Frydek
Der tschechische Internationale macht direkt Druck nach vorne und serviert Sorgic den Ball zur FCL-Führung. Der Verteidiger zeigt in jeder Hinsicht eine starke Partie.
Nach dem Geschenk von Wallner erzielt er fast noch das dritte Luzerner Tor. Doch der Ball saust knapp am Tor vorbei. Nach der Pause ist er für einzige FCL-Chance verantwortlich – sein Schuss geht aber vorbei.
Stefan Knezevic
Beim Gegentreffer rutscht er am Ball von Gnonto vorbei, Marchesano ist zur Stelle und verkürzt. Schade, denn: Seine Leistung ist ansonsten absolut okay.
Marco Burch
In der Spielauslösung sieht das gut aus, defensiv ist er nicht immer ganz souverän. Hat Glück, dass Kramer die Aliti-Flanke nicht im Tor unterbringt. Da ist er nicht konsequent beim Mann und kann froh sein, rettet sein Goalie.
Silvan Sidler
Solid und unauffällig, ohne den ganz grossen Einfluss auf das Spiel zu haben. Sidler erledigt seinen Job.
Varol Tasar
Ist zwar fleissig, aber die FCL-Attacken laufen grösstenteils über die andere Seite. Sein Einfluss ist also nicht ganz so gross. Einmal versucht er sein Glück mit einem Distanzschuss, doch der Ball zischt vorbei.
Jordy Wehrmann
Gute Übersicht vor dem ersten Tor, spielt Frydek perfekt an. Da ist viel Gefälliges dabei – doch es muss sein Anspruch sein, noch bestimmender aufzutreten.
Filip Ugrinic
Auch Ugrinic zeigt vor allem in der ersten Halbzeit eine gute Partie. Ist stets anspielbar und treibt das Spiel gegen den FCZ an. Vor dem 2:0 für Luzern wird sein Ball von Nathan noch abgeblockt, aber Schaub kann abstauben.
Ibrahima Ndiaye
Die Note 5 verdient er sich mit seiner Top-Leistung in der ersten Halbzeit. Ndiaye macht richtig viel Dampf! Vor dem zweiten Tor spielt er Wallner vom FCZ schwindlig und bringt den Ball zur Mitte.
Dejan Sorgic
«Mister Zuverlässig» läuft als Captain auf, weil Schwegler und Schulz verletzt fehlen. Ein echter Knipser, bringt den FCL mit seinem zehnten Saisontor kurz nach Matchbeginn in Führung. Doch dabei bleibt es nicht: Sorgic ist auch sonst wirblig und fleissig unterwegs.
Louis Schaub
Auch die Leihgabe aus Köln liefert wieder ein starkes Spiel ab. Er zeigt beim Abstauber zum zweiten Tor, dass er von Anfang an wach ist.
Schaub entzückt durch seine feine Ballbehandlung und die guten Dribblings. Aber: Er ist mit seinem Ballverlust auch der Auslöser zum Anschlusstor des FCZ. Trotzdem überwiegen die vielen positiven Punkte.