Schweizer Nati: Defensive lässt gegen Belarus zu wünschen übrig
Nur 3:3 gegen Belarus – die Schweizer Nati bleibt am Sonntag unter den Erwartungen. Einmal mehr lässt das Team von Trainer Yakin in der zweiten Halbzeit nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum dritten Mal in den letzten vier Partien spielt die Schweizer Nati nur Remis.
- Gegen Belarus verteidigt das Team in der zweiten Halbzeit schwach.
- Bei allen drei Gegentoren stimmt die Zuordnung in der Defensive nicht.
Die Schweizer Nati enttäuscht gegen Belarus und muss sich mit einem 3:3 begnügen. Insbesondere die zweite Halbzeit gibt zu denken. Innert 23 Minuten kassiert das Team gegen den wahrlich nicht übermächtigen Gegner drei Tore.
Die Defensive der Schweiz rund um die Premier-League-Stars Manuel Akanji und Fabian Schär gibt dabei keine gute Figur ab. Was ist los? Nau.ch hat die Gegentreffer gegen Belarus unter die Lupe genommen.
Gegentor 1: Akanji läuft mit seinem Gegenspieler mit und löst sich dadurch aus der Kette. Mit einem einzigen Ball in die Tiefe wird das ganze Mittelfeld ausgehebelt, dann schalten die Schweizer zu wenig schnell um.
Schär verlässt das Abwehrzentrum, kann die Flanke aber dennoch nicht verhindern. Im Sechzehner herrscht Unordnung, Rodriguez steht zu wenig nah am Gegenspieler, Steffen kommt zu spät. So kann Ebong unbedrängt zum zwischenzeitlichen 1:1 einköpfen.
Gegentor 2: Das 1:2 fällt nach einem Eckball – hier ist der Hauptschuldige schnell gefunden. Rodriguez steht schlicht zu weit weg von Gegenspieler Polyakov. Der Innenverteidiger trifft per Kopf aus rund elf Metern. An einem guten Tag kann Keeper Sommer den Ball über die Latte lenken.
Besonders ärgerlich: Dem Corner der Belarussen geht ein unnötiger Ballverlust von Xhaka am gegnerischen Strafraum voraus.
Gegentor 3: Erneut wird die Schweizer Abwehr mit einem einzigen Pass überspielt. Dieses Mal ist es sogar ein Befreiungsschlag der Belarussen. Schär trifft anschliessend den Ball nicht, zudem fehlt hier die Absicherung. Antilewski lässt sich nicht zweimal bitten und schiebt eiskalt zum 1:3 ein.
Am Ende kommt die Schweizer Nati gegen Belarus nicht über ein Remis hinaus – und steht damit noch gut da. Fakt ist: Aus den letzten vier Quali-Spielen resultierten sieben Gegentore. Und das gegen vermeintlich schwächere Gegner.
Akanji erinnert an bessere Zeiten
Schon gegen Rumänien (2:2) und den Kosovo (2:2) musste Yann Sommer je zweimal hinter sich greifen. Einzig gegen Fussball-Zwerg Andorra behielt man eine weisse Weste. Auffällig: Alle Gegentore fielen in der letzten halben Stunde.
Innenverteidiger Manuel Akanji sagt nach dem Belaurs-Spiel gegenüber SRF: «Wir kriegen definitiv zu viele Gegentore. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da war es sehr schwierig, gegen uns ein Tor zu schiessen.»
Akanji hat recht. Zum Vergleich: In der Quali für die WM in Katar kassierte die Schweizer Nati gerade einmal zwei Tore in acht Spielen. Und da spielte das Team unter anderem zweimal gegen Italien.
In der Gruppe I rutscht die Schweizer Nati durch das Remis auf Rang zwei ab. Die EM-Quali ist nach wie vor absolut machbar. Dafür müssen für die letzten drei Spiele aber die defensiven Mängel bereinigt werden.
EM 2024 - Quali - Gruppe I (15.11.2024) | Sp | S | N | U | Tore | Pkt | ||
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1. | 10 | 6 | 0 | 4 | 16:5 | 22 | ||
2. | 10 | 4 | 1 | 5 | 22:11 | 17 | ||
3. | 10 | 4 | 3 | 3 | 11:11 | 15 | ||
4. | 10 | 3 | 4 | 3 | 9:14 | 12 | ||
5. | 10 | 2 | 3 | 5 | 10:10 | 11 | ||
6. | 10 | 0 | 8 | 2 | 3:20 | 2 |
EM 2024 - Quali - Gruppe I (15.11.2024) | Sp | Pkt | ||
---|---|---|---|---|
1. | 10 | 22 | ||
2. | 10 | 17 | ||
3. | 10 | 15 | ||
4. | 10 | 12 | ||
5. | 10 | 11 | ||
6. | 10 | 2 |